Larry Correia: Ein Monster kommt selten allein (Buch)

Larry Correia
Ein Monster kommt selten allein
(Monster Hunter International Alpha)
Übersetzung: Michael Krug
Titelbild: Hrvoje Beslic
Bastei Lübbe, 2016, Paperback mit Klappenbroschur, 544 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-404-20840-1 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Nachdem er mit seinem ersten Roman Fuß bei einem richtigen Verlag fassen konnte, hat Larry Correira seine Reihe um die Monster Hunter Inc. angefangen auszubauen. Jedes Buch widmet sich offenbar einem anderen Mitglied der Organisation. In „Ein Monster kommt selten allein“ steht Earl Harbinger im Mittelpunkt, der kein normaler Mensch ist.

 

Vor vielen Jahren wurde Earl von einem Werwolf infiziert und muss seither mit dem Monster in seinem Inneren leben. Aber er hat sich inzwischen ganz gut damit arrangieren können, die Bestie im Griff und weiß, wann er sich zurückziehen muss. Seine besonderen Instinkte machen ihn zugleich auch noch zu einem der besten Jäger in der Organisation und Anführer eines Teams. Allerdings bleibt er auch weiter ein einsamer Wolf, da er niemanden von seinen Freunden mit seiner Natur belasten will.

Zu seinen Aufgaben gehört es natürlich auch, andere Werwölfe zur Strecke zu bringen, wenn diese zu sehr über die Stränge schlagen und sich nicht beherrschen können. Doch nach einem scheinbaren Routinefall stellt sich heraus, dass das nur die Spitze eines Eisbergs ist, dass irgendwo jemand die Strippen zieht und ganz offensichtlich dafür sorgt, dass die Zahl seiner Anhänger wächst.

Earl folgt den Spuren und findet schon bald Hinweise darauf, dass irgendwo ein Super-Werwolf existiert, der nicht mehr und nicht weniger plant, als sich die Welt untertan zu machen und die normalen Menschen auszulöschen.


Man merkt, dass der Autor bei diesem Roman der Reihe schon wesentlich mehr Routine hat als bei den anderen Geschichten. Die Mischung aus Urban Fantasy, Horror und Action-Thriller wird weiter ausgebaut, hat er doch mit dem neuen Protagonisten nun die Gelegenheit zu zeigen, wie das ganze mit einem übernatürlichen Helden funktioniert.

Wieder steigt er mit einer Szene ein, die die Weichen für die kommenden Geschehnisse stellt und die ersten Hinweise auslegt, denen der Held mit seinem Team nachgeht. Dabei verzichtet er auch diesmal auf irgendwelchen Tiefgang und Kritik, die Geschichte will einfach nur unterhalten und spult dabei vertraute Handlungsmuster ab.

Man lernt den Helden - immerhin hat Earl ein offenes Geheimnis und ist älter als die anderen Mitglieder der Organisation - gut in Rückblenden kennen und entwickelt so Sympathien. Nach und nach bilden sich auch zu einigen Leuten engere Beziehungen aus.

Dazu kommt eine gut konstruierte Handlung, die sicher und spannend zu dem dramatischen Showdown führt, bei dem am Ende alle roten Fäden miteinander verknüpft werden und aus dem auch der Held gereift und stärker hervor geht.

Alles in allem mag die Geschichte zwar ein wenig vorhersehbar sein, ist aber dennoch nicht langweilig, weil der Autor genau weiß, wie er die Geschehnisse zusammenfügen und welche Strippen er ziehen muss, um seine Leser zu begeistern.

„Ein Monster kommt selten allein“ kann ohne Kenntnis der anderen Bände gelesen werden, bietet doch der neue Protagonist eine ganz eigene Geschichte die unabhängig und ohne Vorkenntnisse genossen werden kann und von Anfang bis Ende Spaß macht, wenn man keinen Tiefgang erwartet, sondern „nur“ kurzweilige Unterhaltung.