Sherlock Holmes 35: Der Hund der Baskervilles (Hörspiel)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 16. Oktober 2018 18:45

Marc Gruppe & Sir Arthur Conan Doyle
Sherlock Holmes 35
Der Hund der Baskervilles
Sprecher: Joachim Tennstedt, Detlev Bierstedt u.a.
Titelbild: Ertugrul Edirne
Titania Medien, 2018, 2 CDs, ca. 130 Minuten, ca. 17,99 EUR, ISBN 978-3-7857-5725-3
Rezension von Christel Scheja
Das aktuelle Sherlock-Holmes-Hörspiel kehrt wieder zu den Werken von Sir Arthur Conan Doyle zurück. „Der Hund der Baskervilles“ ist einer der wenigen Romane und dazu auch noch die beliebteste Geschichte um den Meisterdetektiv; ein Werk, bei dem sich jede Adaption mit den vielen anderen messen muss.
Es heißt seit Jahrhunderten, dass das Geschlecht derer von Baskerville verflucht sei und alle männlichen Nachkommen irgendwann den Tod durch einen dämonischen Hund finden, wenn sie zu lange auf ihrem Stammsitz in Dartmoor verweilen.
Gerade erst hat dieser „Fluch“ Sir Charles Baskerville dahingerafft, denn die Umstände seines Ablebens deuten darauf hin. Nun hat auch dessen junger Erbe Henry Baskerville Angst davor, dass es ihm ähnlich ergeht, denn es gibt erste Anzeichen, dass die Kreatur immer noch aktiv ist.
Deshalb bittet er Sherlock Holmes und Doktor Watson um Hilfe. Der Meisterdetektiv bleibt allerdings skeptisch, denn das Übersinnliche hatte noch nie Platz in seiner Welt. Und deshalb hält er die Augen auf seine Art offen, um das zu erkennen, was bisher niemand beachtet hat - und richtig, schon bald zeigt sich, dass viel mehr Leute Geheimnisse haben, als zunächst angenommen.
Marc Gruppe hält sich bei seiner Adaption wie immer sehr dicht am Original, strafft die Erzählung da wo es notwendig ist und wird an einigen wenigen Stellen etwas ausführlicher, um dem Zuhörer beim Folgen der Handlung zu helfen. Dennoch gelingt es ihm, bei den Szenen im Moor Gruselstimmung zu erzeugen, Spuren zu legen und so jeden, der der Geschichte folgt, bei der Stange zu halten.
Die auch im Buch vorhandenen Handlungsstränge werden klug miteinander verwoben, so darf etwa auch Doktor Watson zunächst alleine mit Sir Henry nach dem Rechten sehen, dessen Personal und Bekannte kennenlernen, ehe dann auch Sherlock Holmes wieder auf den Plan tritt und zeigt, dass er schon lange eine ganz andere Spur hat als alle in seinem Umkreis vermuten.
Immerhin deckt sich die Geschichte Stück für Stück auf, was auch den Sprechern zu verdanken ist, die durch Nuancen in ihrer Rede Hinweise geben, die sich nach und nach zu einem Gesamtbild zusammenfügen.
Die Auflösung mag nicht überraschen, aber der Weg dorthin ist spannend und vor allem sehr atmosphärisch umgesetzt, so dass man problemlos mit den Helden mitfiebern und bangen kann, ehe sich alles zusammenfügt. Den Vergleich mit anderen Adaptionen muss diese Version hier jedenfalls nicht scheuen.
„Der Hund der Baskerville“ bekommt den Raum in der „Sherlock Holmes“-Hörspielreihe, den die Adaption auch benötigt, um der Vorlage atmosphärisch und inhaltlich gerecht zu werden und gehört daher zu den gelungenen Umsetzungen von Sir Arthur Conan Doyles Geschichte, die man nicht verpassen sollte.