Lone Wolf & Cub 26 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 31. Juli 2018 10:17

Kazuo Koike
Lone Wolf & Cub 26
(Lone Wolf and Cub, 1995 (2001))
Übersetzung: John S.
Titelbild: Matt Wagner
Zeichnungen: Goseki Kojima
Panini, 2009, Taschenbuch, 348 Seiten, 11,00 EUR, ISBN 978-3-86607-719-5
Rezension von Irene Salzmann
Yagyu Retsudo steht unter Arrest und befindet sich in der Obhut von Abe-no-Kaii, der sich auch Tanomo nennt, dem Vorkoster des Shoguns. Diesem ist es immer wieder gelungen, seinem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen und sowohl Retsudos Leuten als auch Ogami Itto zu entkommen, die einige Male nahe dran waren, sein Leben zu beenden.
Während Retsudo seine Ninja-Agenten zusammenruft und Pläne schmiedet, wie er Tanomo entkommen kann, bereitet sich Ogami auf das alles entscheidende letzte Duell mit seinem Feind, dem letzten Yagyu, vor, das sie wegen eines Hochwassers abbrechen mussten, weil ihnen die Rettung vieler Menschenleben wichtiger war als ihre langjährige Fehde.
Noch zwei Bände, dann erfahren die Leser, ob Ogami Itto und sein Sohn Daigoro letztendlich ihre Rache bekommen oder knapp vor dem Ziel scheitern. Durch Tanomos Intrigen, wegen derer sich Retsudo in Haft befindet und nicht zum vereinbarten Zeitpunkt den Ort des Duells aufsuchen konnte, schiebt sich die Entscheidung noch ein wenig hinaus.
Tanomo steht im Mittelpunkt der Handlung, aber es zeigt sich, dass er seine Gegner unterschätzt hat, sein unglaubliches Glück ein Ende nimmt und er schließlich bekommt, was er verdient. Die üblichen sonstigen Helfer von Retsudo und Personen, die sich das auf Ogami ausgesetzte Kopfgeld verdienen wollen, spielen diesmal keine nennenswerte Rolle. Für die Hauptfigur des Buchs ist es wie die Ruhe vor dem Sturm.
Kazuo Koike verknüpft die noch offenen Handlungsstränge und bereitet alles für das große Finale vor. Dabei lässt die Handlung keine Langweile aufkommen, da auch die Schicksale der anderen Figuren nahe gehen. Beispielsweise müssen die Ninja, bevor sie dem Signal folgen, ihr altes Leben aufgeben, war beinhaltet, alle Spuren, die Rückschlüsse auf ihre wahre Bestimmung zulassen, zu beseitigen, so dass Eltern Selbstmord begehen, ein Vater seinen Sohn ertränkt, ein Sohn den Platz des getöteten Vaters einnimmt und so weiter. Diese und vergleichbare Grausamkeiten werden nüchtern und ohne Wertung in den einzelnen Kapiteln beschrieben und in realistischen Bildern dargestellt.
Von daher möchte man die Serie einem reiferen Publikum empfehlen, das mit diesen Szenen umgehen kann. Wer dem Titel seit nun 26 Bänden treu ist, weiß ohnehin, womit er zu rechnen hat: einem Gekiga für Erwachsene.