Dan Shocker’s Macabros 6: Xantilon – Der Totenzug der weißen Priester (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 08. Juli 2010 19:37
Dan Shocker’s Macabros 6
Xantilon – Der Totenzug der weißen Priester
Macabros
Titelillustration: Sandobal
Zaubermond, 2010, Hardcover, 256 Seiten, 14,95 EUR
Carsten Kuhr
Mit dem Sieg über Rha-ta-N´my schienen Björn Hellmark und seine Freunde endlich die Bedrohung durch das Böse gebannt zu haben. Der weißmagische Bann um Marlos, die unsichtbare Insel, verschwand, und mit diesem der Schutz und die besonderen Fähigkeiten, die der Bann den Bewohnern brachten. Auf Geheiß von Al Nafuur brach Hellmark nach Itaron auf, der Welt, in der Mascada das Erbe der Dämonengöttin antritt. Björn gelang es lediglich, die vollständige Zerstörung Italons zu verhindert. Mascadas Plan, sich selbst als neue Dämonengöttin zu installieren, aber gelang.
Kaum auf die Insel zurückgekehrt erwartet Björn überraschender Besuch. Nicht nur der in der Zeit verschollene Whiss, auch Al Nafuur höchstselbst und greifbar steigt aus dem Zeitschiff Arsons aus. Sie überzeugen Björn, dass die Herrschaft Mascadas über die Erde nur in der tiefsten Vergangenheit in Xantilon und der fernen Zukunft gebrochen werden kann. Denn die Zukunft hat bereits begonnen, und die von Dämonen heimgesuchten Metropolen der Welt wanken unter der Bedrohung, zumal die Dämonengöttin mit Shu’guzz ein uraltes Böses auferweckt hat ...
Im zweiten Zyklus der „Macarbros“-Fortschreibung geht es gar munter zu. Die Autoren greifen dabei auf altbekannte Geschehnisse und Figuren zurück. So kommt er zum leibhaftigen Kennenlernen von Björn und seinem Mentor Al Nafuur, und es geht durch die Zeit zurück nach Xantilon. Dort treffen sie nicht nur auf die weißen Priester, sondern auch auf einen Mann, der ihnen bislang nur von seinen Werkzeugen her bekannt war – Dirk Tössfeld, der Mann, der die Dämonenmaske schuf und sein Helfer, der abtrünnige Dämon Brokorr schließen sich Macabros an. Daneben wird – endlich, bin ich geneigt zu sagen – der Mikrokosmos der Kobolde einmal wieder mehr ins Zentrum gerückt. Whiss reist nach Kyrill um die Unterstützung seines Volkes im Kampf gegen die Dämonengöttin einzufordern.
Wie man sieht, warten viele bekannte, aber lange nicht mehr in Erscheinung getretene Freunde auf den Leser. So wird gleichzeitig die Verbindung zur Heftserie hergestellt, alte Leser an die Fortsetzung gebunden, und fast vergessene Handlungsstränge, Orte und Personen reaktiviert. Das trägt zur inneren Verknüpfung und Geschlossenheit der Reihe bei, wirkt aber für Neu- und Einstiegsleser zunächst ein wenig verwirrend. Zuviel stürzt in wenigen Seiten auf diese ein, als dass sie sich gleich zurechtfinden würden, wobei die Autoren sich bemüht haben, immer wieder kurze Hintergrunderläuterungen einfließen zu lassen.
Mit Mascada hat eine neue Bedrohung die Bühne betreten, die unseren Helden schwer in Bedrängnis bringt. In dem „Das Mysterium der Dämonengöttin“ benannten Zyklus geht es stringent und im Sinne von Dan Shocker weiter. Lediglich die manches Mal gar zu saloppen Ausdrucksweise der Figuren – vgl. Seite 149, in der Al Nafuur doch arg neudeutsch und umgangssprachlich parliert – störte mich ein wenig. Ansonsten ein gelungener Auftakt des neuen Zyklus, der die Spannungskurve hochhält.