David Eddings: Die Gefährten - Belgariad 1 (Buch)

David Eddings
Die Gefährten
Belgariad 1
(Pawn of Prophecy (Book of The Belgariad 1), 1982)

Übersetzung: Irmhild Hübner
Blanvalet, 2018, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 400 Seiten, 10,99 EUR, ISBN 978-3-7341-6166-7 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die „Belgariad“-Saga von David Eddings ist einer der Zyklen, die wohl zeitlos genug sind, um immer wieder neu aufgelegt zu werden. So erschien der erste Roman des Fünfteilers bereits in den 80er Jahren bei Knaur als „Die Prophezeiung des Bauern“ und ein paar Jahre später noch einmal als „Das Kind der Prophezeiung“ bei Bastei Lübbe. Blanvalet gibt die Geschichte nun noch einmal in überarbeiteter Übersetzung heraus.

 

Ein epischer Konflikt zwischen Götterbrüdern steht am Anfang der Geschichte. Der ältere, Aldur, schuf einen machtvollen Edelstein, den der jüngere Torak begehrte. Doch der Diebstahl entstellte ihn und machte ihn zu einem erbitterten Feind, der erst durch Aldurs Schüler Belgarath und andere tapfere Menschen besiegt und eingesperrt werden konnte. Seither liegt er in tiefem Schlaf, und das Juwel, das Auge Aldurs, wacht über die Menschen.
Belgarath und seine Familie verschwanden von der Bildfläche, jedoch nur um ein Auge auf die Hüter des Auges zu haben.

Viele hundert Jahre später wächst der junge Waisenjunge Garion auf einem abgelegenen Bauernhof auf. Für ihn sind all diese Dinge nur Legenden und Mythen, die mit dem Glauben zusammenhängen. Vor allem die Köchin, die resolute Tante Pol, ist seine Bezugsperson.
Doch dann wird durch unheimliche Besucher sein Leben auf den Kopf gestellt und er muss die vertraute Heimat verlassen.


Der 2007 verstorbene David Eddings hat mit seiner „Belgariad“-Saga sicherlich das Rad nicht neu erfunden, sondern mehr oder wenige vertraute Motive aus Fantasy und Legenden aufgegriffen. Für den erfahrenen Leser ist natürlich schnell klar, dass Garion nicht nur ein tumber Bauernbursche ist, sondern ein Auserwählter, der nun in den nächsten Bänden in seine Bestimmung hinein wachsen muss.

Aber eine Sache macht der Autor anders als seine vielen Kollegen, denn die Geschichte ist weder episch-ernsthaft noch dramatisch, sondern schlägt eher einen humorvollen und familiären Ton an. Oftmals hat man das Gefühl von einem Kaffeekränzchen zum anderen zu reisen. Da gehen Könige kumpelhaft miteinander um, als ob sie ganz normale Leute wären, und mächtige Zauberinnen und Zauberer sind weit davon entfernt, würdevoll zu wirken. Auch die anderen, eher bodenständigen Begleiter haben ihre Geheimnisse und sind mehr, als sie auf den ersten Blick zu sein scheinen.

Dazu kommt ein eingängiger Stil, der die naiven Momente mit einem charmanten Augenzwinkern umspielt, eine Handlung, die spannend genug ist, um den Leser beschäftigt zu halten, denn nicht alles ist offensichtlich und manch eine Wendung unvorhersehbar. Auch weiß man bei allen Ahnungen immer noch nicht, wie die Bedrohung denn insgesamt aussehen wird.

Die Figuren entwickeln ein liebenswertes Eigenleben und zumindest ein gewisses Profil, so dass man Sympathien für die meisten entwickeln kann. Gerade die Nähe zu ganz normalen Menschen macht sie leicht vorstellbar und auch interessant, denn sie brechen aus den Archetypen aus. Auch bildet die Saga mit ihrer positiven und harmlosen Grundstimmung ein interessantes Gegengewicht zu den blutigen Epen à la „Game of Thrones“.

„Die Gefährten“, der Auftakt der „Belgariad“-Saga von David Eddings, ist auch heute noch gut zu lesen. Die Geschichte ist weder verstaubt noch langweilig, sondern besitzt ihren ganz eigenen Charme. Ihr gelingt es zudem, Leser, die sich auf den humorvollen Stil einlassen, um den Finger zu wickeln.