Star Trek Deep Space Nine: Kraft und Bewegung, Jeffrey Lang (Buch)

Star Trek Deep Space Nine: Kraft und Bewegung
Jeffrey Lang
 (Star Trek - Deep Space Nine: Force and Motion, 2018)
Übersetzung: Réne Ulmer
Titelbild: Martin Frei
Cross Cult, 2018, Taschenbuch, 360 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-95981-666-3 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Anders als die vorhergehenden „Star Trek Deep Space Nine“-Romane, setzt „Kraft und Bewegung“ einmal nicht die Entwicklungen rund um die Raumstation fort, sondern spielt auch noch überwiegend ganz woanders. Auch stehen einmal Figuren im Mittelpunkt, die sonst eher am Rand des Geschehens stehen: Chief O‘Brien und Nog.

 

Sie haben sich dazu entschlossen den ehemaligen Captain Benjamin Maxwell zu besuchen, der nach langer Haftstrafe und Rehabilitierung endlich frei ist und auf einer privaten Raumstation als Techniker und Mädchen für alles arbeitet. Keiner der dort beschäftigten Wissenschaftler weiß jedoch davon und der Tat, die er einst begangen hat: die Vernichtung eines cardassianischen Kriegs- und eines Versorgungsschiffes im Jahr 2367.

Doch wie so oft, wenn der Chief und der junge Ferengi-Ingenieur ihre Heimat verlassen, bringen sie auch einen Fluch mit, der sie zu begleiten scheint. Kaum angekommen bricht das Chaos auf der „Robert Hooke“-Station aus, denn eine dunkle und unheimliche Kraft scheint sich der Bewohner bemächtigen zu wollen, um sie zu ihrem Zwecken zu missbrauchen…


Wann immer Autoren nicht zu dem Kreis gehören, der einen bestimmten Handlungsstrang weiter treiben darf, der auch Auswirkungen auf den Hintergrund hat, müssen sie auf weniger wichtige Charaktere und Figuren ausweichen, die nur einmal in der Fernsehserie auftauchten, wie der hier herausgepickte Benjamin Maxwell, der nun noch einmal zu Ehren und zumindest einer gewissen Form von Rehabilitation kommt.

Der Autor nutzt zugleich die Gelegenheit, das Leben aus der Fernsehserie bekannten Figuren fort zu spinnen und auch persönliche und alltägliche Dinge einzubringen, wie die üblichen kleinen Schwierigkeiten mit der Familie bei Chief O‘Brien oder aber die Einsamkeit, die Nog manchmal befällt, nun da auch sein bester Freund Jake andere Wege geht.

Das alles ist in eine solide konstruierte Handlung eingebunden, die das bietet, was viele „Star Trek“-Leser wohl erwarten: ungewöhnliche Phänomene, interessante Nebenfiguren und nicht zuletzt aktive Interaktionen zwischen den Hauptcharakteren. Dabei bricht der Autor aber aus den üblichen Bahnen nur selten aus, wagt es natürlich nicht, bestimmte Konstellationen zu verändern. Das macht es zwar einfach, die Geschichte auch ohne Kenntnis anderer Bücher zu lesen - aber leider ebenso unwichtig für den größeren Kontext.

Alles in allem bietet „Kraft und Bewegung“ solide Unterhaltung, wie man sie von einem „Star Trek Deep Space Nine“-Roman schon erwarten kann, nur darüberhinaus gibt es leider keine besonderen Überraschungen. Daher kommt das Buch über ein gesundes Mittelmaß leider nicht heraus.