Russel Blake: Der Smaragd-Buddha - Drake Ramsey 2 (Buch)

Russel Blake
Der Smaragd-Buddha

Drake Ramsey 2
(Emerald-Buddha)
Übersetzung: Kalle Max Hofmann
Titelbild: Michael Schubert
Luzifer, 2018, Taschenbuch, 362 Seiten, 13,95 EUR, ISBN 978-3-95835-303-9 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Das Dreieck von Laos, Thailand und Myanmar ist auch als das Goldene Dreieck bekannt - und berüchtigt. Hier wird ein Großteil der weltweiten Drogen angebaut und für den Export fertig gemacht, hier regiert nicht der Staat, das Recht oder das Gesetz sondern Drogenbarone, Warlords und die grassierende Armut. Ausgerechnet hier stürzt aus China kommend ein Kleinflugzeug ab. An Bord die Tochter eines einflussreichen US-Senators mit Ambitionen ins Weiße Haus einzuziehen und ein chinesischer Hacker, dem es gelungen ist, sich in den US-Militär-Apparat einzuschleichen.

Sowohl die Chinesen, die das Wissen um die Sicherheitslücken des Klassenfeindes vom Hacker wollen, als auch das CIA, das vom Senator beauftragt die junge Frau retten will, machen sich auf ins Goldene Dreieck. Als Tarnung dient dem Agenten die archäologische Suche nach dem seit Jahrhunderten verschollenen Smaragd-Buddha. Mit an Bord die Abenteurer Drake, Allie und Spencer. Mit Hilfe örtlicher Helfer, unter ihnen ein Thai und ein im Dreieck gestrandeten Kalifornier, versuchen sie vergeblich, sich vor den chinesischen Häschern, den örtlichen Milizen und den Drogenbanden in Sicherheit zu bringen…


Russel Blake, der sich mit seiner gefeierten und ebenfalls im Luzifer Verlag erscheinenden „Jet“-Serie in die Herzen der Fans geschrieben hat, spielt in seinen „Drake Ramsey“-Romanen virtuos auf der Klaviatur der modern interpretierten „Indiana Jones“-Welle.

In den bislang im Original erschienen drei Romanen versetzt er eine Reihe von Abenteurern in den Urwald und entsendet diese auf archäologische Schatzsuche. Dass diese dabei von fiesen Gegnern, Verbrechern wie Agenten fremder Machtgruppierungen verfolgt und bedrängt werden, sorgt neben der Kulisse der grünen Hölle für den notwendigen Nervenkitzel. Es wird gefightet, geflohen, und gelitten, dass es eine wahre Freude ist. Der Action-Faktor ist hoch, so dass sich die Seiten wie im Flug umblättern.

Allerdings merkt man dem Text dann an, dass der Autor doch sehr stereotyp vorgeht. Vieles, insbesondere die eher dilettantischen Versuche des US-Geheimdienstes, unliebsame Journalisten im wahrsten Sinne des Wortes mundtot zu machen, die Beschreibungen der asiatischen Bandenführer oder die Darstellung der Agenten - sowohl die des CIA als auch ihre chinesischen Widerparte - haben wir so ähnlich schon unzählige Male gelesen und wirken auch nicht wirklich überzeugend. Hinzu kommt, dass die Handlung relativ schematisch abläuft; große Überraschungen sind für den Thriller-Fan eher Mangelware, kaum einmal löst sich Blake von den bekannten Handlungsabläufen. Die wenigen Male, die er dies tut, entschädigen dann aber für Vieles und zeigen, wie gut der Autor es eigentlich versteht, seine Leser mit seiner Handlung einzufangen.

So hinterlässt der Roman bei mir ein zwiespältiges Gefühl: Für einen Leser, der sich im Subgenre noch nicht so gut auskennt, hält das Buch jede Menge packender Situationen, Abenteuer pur und rasante Action bereit. Vielleser werden ein wenig die Originalität vermissen.