Bad Earth 22: Der träumende Tod, Manfred Weinland (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 30. Juni 2010 20:41
Bad Earth 22
Manfred Weinland
Der träumende Tod
Titelillustration von Arndt Drechsler
Zaubermond, 2010, Hardcover, 256 Seiten, 14,95 EUR
Carsten Kuhr
Die Rubikon hat das Wiedersehen mit dem Aqua-Kubus überstanden. Die Treymor haben sich des gigantischen Wasserwürfels bemächtigt und sind mit diesem ins Erdsystem transitiert. Vorher aber haben sie noch einen Funkspruch in eine weit entfernte Galaxis abgesandt – eine Mitteilung, die für alles Leben in unserer Galaxis noch verhängnisvolle Auswirkungen haben wird.
Währenddessen ereilt John Clould und die Rubikon eine Hiobsbotschaft nach der anderen. Die beiden Nargen werden von mysteriösen Krankheiten heimgesucht, eine unbekannte Wesenheit zwingt der Crew ihre Hilfe auf, auf der Rubikon selbst findet man tief in ihrem Inneren eine unbekannte Kraft, die sich dort manifestiert und Cy blüht. Kein gutes Zeichen, sprießen bei seine Spezies doch nur kurz vor ihrem Tod die Blüten ...
Die Spur führt das Rochenschiff zu einem achtzig Lichtjahre entfernten System. Hier, verborgen vor der archaischen Kultur die äußerlich an eine Mischung aus Satyr und Kentaur erinnert, liegt ein toter Genf begraben – doch selbst im Tod übt der Genf noch seine Macht aus...
Nach vorläufigem Abschluss des zweiten Kurzzyklus um den Aqua-Kubus muss Seriengründe und Hauptautor Manfred Weinland seine Handlung zunächst auf neue Füße stellen. Es gilt, Ballast abzuwerfen, neue Rätsel und Konflikte anzudeuten und die Handlung zu neuen Ufern zu führen.
Für mich überraschend nutzte der Autor den Platz dafür, uns in den alternierend zu der Rubikon-Handlung eingeschobenen Kapiteln vom Leben auf der Welt der Kentyren zu berichten. Wir nehmen an Expeditionen teil, erleben die karge Existenz der Pferdeähnlichen mit und ihre Hoffnung, mit den gefährlichen Expeditionen zum Nachbarkontinent den Hunger und die alltägliche Not endlich in den Griff zu bekommen. Hier bleibt zunächst so Manches rätselhaft, erklärt sich erst, als Jarvis die Welt besucht und mit seinem mysteriösen Helfer, der sich ihm aufgedrängt hat, das Grab des Genf besucht. Auch wenn die Rubikon und ihre Crew hier zunächst außen vor blieb, boten diese Kapitel viel Flair und spannende Lektüre.
Zwar mangelt es dem Buch an der ganz großen Action, doch für einen Roman, der die Reihe zu einem neuen Schauplatz führt, hat Manfred Weinland einen faszinierenden Band vorgelegt.