Doctor Strange/Punisher: Wunderwaffe (Comic)

Doctor Strange/Punisher: Wunderwaffe
(Doctor Strange/Punisher: Magic Bullets 1-4, 2017)
Autor: John Barber
Zeichnungen: Andrea Boccardo, Jason Murr, Dominike Stanton
Übersetzung: Robert Syska
Panini, 2018, Paperback, 132 Seiten, 15,99 EUR, ISBN 978-3-7416-0647-2

Rezension von Christel Scheja

Es gibt Helden die agieren in der gleichen Stadt, laufen sich aber normalerweise in ihren eigenen Serien so gut wie nicht über den Weg. Dazu sind mehr oder weniger die Crossover da, die in entsprechenden Mini-Serien zelebriert werden. So treffen auch Doctor Strange und der Punisher endlich einmal aufeinander, zumal sie beide in New York und sogar in Manhattan leben. Denn es gilt eine Gefahr auszuschalten, die nicht von dieser Welt ist.

 

Seitdem die Empirikul die Erde heimgesucht und die Magie mehr oder weniger vernichtet haben, ist Stephen Strange auf Artefakte angewiesen, die ihm wenigstens ein bisschen zusätzliche Kraft geben. Ansonsten muss er sich auf seinen Verstand und seine große Klappe verlassen und darf die wenige Magie, die ihm geblieben ist, nur gezielt einsetzen. Deshalb kommt es ihm erst gar nicht recht, als Frank Castle, der Punisher, an seine Tür klopft und um seine Hilfe bittet. Eigentlich wollte er nur bei einem Mafia-Clan aufräumen, der hat sich allerdings als recht fies und hartnäckig erwiesen und benutzt etwas, das er mit seinem bodenständigen Verstand nicht zu erfassen vermag: Magie. Bei Stephen Strange aber klingeln alle Alarmglocken…


Man mag es ja kaum glauben, aber dieses Helden-Team funktioniert tatsächlich besser als man zuerst denkt, Der bodenständige Frank Castle mag zwar zunächst nichts mit Magie am Hut haben, nimmt sie aber auf seine Art als gegeben hin und macht kein großes Theater drum, vor allem nicht, wenn er die richtigen Waffen für seine Gegner bekommt.

Seine zynische und kaltschnäuzige Art und sein manchmal etwas rüdes Verhalten wird von Strange überraschend deutlich toleriert, denn der weiß sehr wohl, dass er sich im gemeinsamen Kampf auf den Punisher verlassen kann und der mehr Herz besitzt als er zugeben will.

Das Ganze artet zwar zu einem wilden Kampf an gleich mehreren Fronten aus, amüsiert aber auch durch die spöttischen Wortwechsel und die skurrilen Ideen, mit denen die Helden ihren Feinden zu Leibe rücken. Dazu kommt auch ein wilder Ritt in einem Flugzeug, den man so noch nicht gesehen hat.

Die Handlung selbst ist zwar einfach gestrickt, aber das fällt auch nicht sonderlich ins Gewicht, hebt die augenzwinkernde Erzählweise die Mini-Serie doch deutlich von anderen Action-Crossovern ab.

In „Doctor Strange/Punisher: Wunderwaffe“ scheinen sich zwei vom gleichen Schlag gefunden zu haben, denn die Mini-Serie punktet vor allem durch das schräge Teamwork und die frechen Wortwechsel zwischen Stephen Strange und Frank Castle.