Dark Souls 1: Der Hauch des Andolus (Comic)

Dark Souls 1
Der Hauch des Andolus
(Dark Souls, 2017)
Autor: George Mann
Zeichnungen: Alan Quah
Panini, 2018, Paperback mit Klappenbroschur, 128 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-7416-0767-7

Rezension von Christel Scheja

Die Comic-Serie „Dark Souls“ basiert auf der erfolgreichen Videospiel-Reihe von Bandai für die Playstation. Die Schauplätze sind dabei mehr oder weniger austauschbar, klar ist nur, dass die Helden sich durch eine Welt voller Gefahren kämpfen müssen, um ihre Welt dann doch noch zu retten. Das ist auch in „Der Hauch des Andolus“ der Fall.

 

Ishra liegt im Sterben, denn die Untoten haben das Land überrannt und die Seuchen, die sie hinterlassen, verdammen auch die noch Lebenden zu einem grausamen Dasein, wenn sie diesen zum Opfer fallen. In diesen schweren Zeiten entscheidet sich die erfahrene Kriegerin Fira, die alles verloren hat, alles zu tun, um ihre Welt zu retten. Sie will den Drachen Andolus wieder zum Leben erwecken, der einst ihrer Heimat das Leben und Fruchtbarkeit schenkte, es beschützte, bis er von einem überheblichen Sterblichen erschlagen wurde.

Gemeinsam mit dem zwielichtigen Seher Aldrich macht sie sich auf die Suche nach den Artefakten die nötig sind, um das Ritual durchzuführen, doch sie muss schnell feststellen, dass es nicht nur die Kräfte des Bösen sind, die sie aufzuhalten versuchen…


Die Handlung ist typisch für ein Videospiel und deshalb auch nicht besonders komplex. Die Figuren sind überschaubar charakterisiert und bieten keine größeren Überraschungen, auch die Wendungen sind zum Teil vorhersehbar, gerade wenn man sich ein wenig besser mit den Gegebenheiten der epischen Fantasy auskennt.

Klischees werden von vorne bis hinten mit sehr viel Elan erfüllt. Gerade einmal Fira entwickelt durch ihr persönliches Schicksal ein wenig Profil, ihr Begleiter dagegen ist so sehr auf das Nötigste reduziert, dass man ihn schon bald einschätzen kann.

Allerdings lässt sich die Geschichte sehr gut lesen, da der erfahrene George Mann genau weiß, welche Register er ziehen kann, um das Abenteuer dennoch unterhaltsam zu gestalten. Man bekommt jedenfalls immer wieder genug Appetithappen vorgesetzt, um neugierig auf das Geschehen zu werden. Außerdem ist die Handlung in sich geschlossen und findet ein angemessenes Ende.

Auch die Zeichnungen wissen zu gefallen, sie sind atmosphärisch und sehr realistisch gehalten, die Farben korrespondieren mit dem Inhalt und brechen niemals aus dem entsprechenden Schema aus.

Alles in allem werden an „Der Hauch des Andolus“, dem ersten Band der „Dark Souls“-Saga, wohl vor allem Fans epischer Fantasy mit heroischen Schlachten und klaren Feindbildern ihren Spaß haben. Vorkenntnisse das Spiel betreffend braucht man nicht, da alles, was an Wissen nötig wird, in der Geschichte und im Anhang erklärt wird.