Armin Rößler: Die Nadir-Variante (Buch)

Autor: Armin Rößler
Die Nadir-Variante
Titelbild: Slava Gerj
Wurdack, 2017, Paperback, 300 Seiten, 13,95 EUR, ISBN 978-3-95556-100-0 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Paz Nadir hatte einen großen Traum. Er wollte den Weltraum bereisen, wollte Abenteuer erleben. Die erste Hürde hat er genommen, hat sich der Raummarine des Planeten Elgin angeschlossen und als einer der besten Piloten seinen eigenen Jäger bekommen.

Als eine fremde Armada durch das Wurmloch ins System einfällt und damit beginnt, die Schiffe Elgins zu zerstören, beteiligt auch Nadir sich am Kampf. Er wird abgeschossen, kann auf einem alten Raumschiff fliehen und plötzlich ist es da, das Abenteuer. Doch irgendwie hatte er sich selbiges immer ein wenig relaxter, nicht ganz so bedrohlich für Leib und Seele vorgestellt.

Seine Flucht, sein verzweifelter Versuch, Hilfe zu holen bringt ihn über eine riesige Raumstation nach Cheros. Hier trifft er auf die Nichte des Herrschers, einen Abt der Bruderschaft von Taronn und auf die Flotte der Torshoi - und ein jeder verfolgt seine eigenen Pläne im Kampf um einen intelligenten Baum…


In der Zeit, in der andere Autoren vielleicht deutlich mehr Romane schreiben, legt Rößler zumeist nur eines vor. Dies ist zu bedauern, haben mich zumindest doch die Titel Rößlers, die ich bislang gelesen habe, immer überzeugt. Hier schreibt ein Autor Space Opera klassischer Prägung, ohne dass immer nur gigantische Flotten aufeinander gehetzt werden oder fiese Aliens den Menschen an den Kragen wollen. Nein, Rößler zeichnet Fremdrassen zum einen wirklich fremd, stattet diese dann aber auch mit einer überzeugenden Motivation aus.

Dies ist vorliegend nicht anders.

Neben den Menschen aus den unterschiedlichsten Sonnensystemen, die jeweils ihre eigenen Pläne vorantreiben, präsentiert er uns auch wieder so einige Aliens, die einmal nicht dem so gängigen Bild entsprechen. Skorpionähnliche Wesen, aus winzigen Teilen zusammengesetzte Konglomerate, pelzige Baumbewohner - das erinnert ein wenig an Alan Dean Foster oder Jack Vance.

Dazu gesellen sich jede Menge überraschender Wendungen und Verwerfungen, so dass der Plot nie langatmig oder gar langweilig wirkt. Nein, die Handlung stürmt förmlich voran, wobei positiv auffällt, dass gerade unser Protagonist als ganz gewöhnlicher Mensch mit Schwächen und Ängsten gezeichnet wird.

Science Fiction aus Deutschland, die sich wahrlich sehen lassen kann