SpaceView 2/2010 (Magazin)

SpaceView 2/2010
Mai – Juli 2010
Heel, 2010, Magazin, 84 Seiten, 4,90 EUR, ISSN 0949-8273

Christel Scheja

In ihrer zweiten Ausgabe des Jahres 2010 beschäftigten sich die Autoren der „Spac View“ nicht nur mit den verschiedenen modernen Ausprägungen des Fantasy-Booms hier in Deutschland sondern auch mit dem Marvel-Universum und seinen Verfilmungen und nicht zuletzt dem „Star Trek“–Franchise. Zudem gibt es weitere Interviews und Informationen zu diversen anderen Serien und diesmal sogar zwei Poster.

Im Sommer läuft mit „Eclipse“ bereits der dritte Teil der Film-Reihe nach den Romanen von Stephenie Meyer. Er ist etwas anders konzipiert als die Vorgänger, geht es diesmal doch nicht nur um die Fortführung der Romanze zwischen Bella und Edward sondern auch um schwerwiegende Entscheidungen, über die sich das Mädchen Gedanken machen muss; ein Dreiecksverhältnis bahnt sich an, da auch Werwolf Jacob seine Liebe deutlich macht, und nicht zuletzt will eine alte Feindin Rache. Die Romane haben zweifelsohne auch in Deutschland einen regelrechten Boom losgetreten, so dass nicht nur Verlage, sondern auch Filmforen reichlich Vampirkost bieten. Man beschäftigt sich aber auch mit der Entwicklung der Fantasy in Deutschland und den Trittbrettern, die es jungen Autoren ermöglicht haben, einen gewissen Erfolg zu erzielen.

„Iron Man 2“ ist der Anlass, sich mit den Verfilmungen von Geschichten aus dem Marvel-Universum zu beschäftigen und warum gerade die Verfilmungen mit Superheldinnen immer ins Hintertreffen geraten sind. Und wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass die Marvel-Studios entstanden sind?

Bei „Star Trek“ beschäftigt man sich mit der Zukunft des Universums nach „Nemesis“, das ja nur noch in Romanen fortgeschrieben wird, mit neuen deutschsprachigen SF-Filmen, die nach und nach entstehen, aber auch mit der Restaurierung von „Metropolis“. Und nicht zuletzt gibt es zwei Interviews mit Eve Myles aus „Torchwood“ und David Blue aus „Stargate Universe“ neben den üblichen Rubriken.

Bei den Artikeln fällt auf, dass sie sich in erster Linie an jüngere Leser wenden, da sie einige Informationen ganz ausklammern. Gerade ältere Genre-Fans ab etwa vierzig Jahre werden sich an den Fantasy-Boom der 1970er und 1980er Jahre erinnern, während dem schon einmal deutsche Autoren eine Chance bekamen, aber kläglich versagten, da man damals noch nicht am Puls der Zeit schrieb, sondern genau die sattsam bekannte Kost bot, die bereits einige Jahre alten Trends aus den USA nachahmte und das nicht auf innovativ moderne sondern eher konservativ-biedere Art.

In der Tat haben sich deutschen Autoren außer Wolfgang Hohlbein wirklich erst in den letzten zehn Jahren etablieren können. Und leider werden auch viele der weiblichen Autoren nicht genannt, da enttäuschenderweise niemals so viel Wirbel um sie gemacht wurde und wird. So gesehen kann und will der Artikel nicht vollständig sein.

Alles in allem sind aber gerade die Berichte zu aktuelleren Themen sehr informativ und bieten auch Infos, die man in dem Maße nicht im Internet findet. Und teilweise nehmen sich die Autoren auch Zeit, andere Aspekte aufzugreifen als üblich, gerade was die Betrachtung der Frauenrollen in Comic-Verfilmungen angeht

Durch die Mischung aus ganz aktuellen und längerfristigen Trend-Themen wird auch diese „SpaceView“ wieder für alle Leser interessant, die mehr als nur die News zu einem bestimmten Schlagwort lesen wollen und auch unterhaltsame und informative Hintergrundberichte zu bereits länger bestehenden Themen gern studieren.