Die Minimenschen Maxiausgabe 10 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 23. September 2017 09:36

Die Minimenschen Maxiausgabe 10
Artwork: Pierre Seron
Szenarien: Pierre Seron
Übersetzung: Eckart Schott
Ehapa, 2011, Hardcover, 144 Seiten, 29,95 EUR, ISBN 978-3-7704-3396-4
Rezension von Irene Salzmann
Zwei Gauner entkommen aus dem Gefängnis von Eslapion und aktivieren die Technologie des Raumschiffs von außerirdischen Besuchern. Infolgedessen werden alle, die sich in der Nähe befinden, körperlich in die Vergangenheit transferiert. Sie sehen den Ort, wie er einst war, sind aber kaum mehr als ‚Geister‘, die zwar von anderen gesehen werden und mit diesen kommunizieren können, aber durch die gegenwärtigen landschaftlichen Veränderungen, welche sie nicht wahrnehmen, hindurchzugehen vermögen. Renaud muss sich sehr anstrengen, um alles wieder in Ordnung zu bringen.
Renauds Klone, die eigentlich hatten untertauchen wollen, sind kriminell geworden und bekämpfen sich gegenseitig, denn eigentlich möchte jeder der Einzige sein. Auch Renauld ist überflüssig und soll beseitigt werden.
Einige Minimädchen planen, Urlaub zu machen, was ihnen verweigert wird wegen der Geheimhaltung. Durch einen Trick können sie ihr Ziel dennoch erreichen, gehen jedoch, ohne es zu ahnen, einem Feind auf den Leim, der sie benutzt, um an Renaud heranzukommen.
Sieht man von der ersten Story ab, die doch einige logische Ungereimtheiten aufweist (wieso können Personen, die in die Vergangenheit versetzt wurden, die Gegenwart teilweise wahrnehmen und mit den Hinterbliebenen sprechen?), so ist das 10. Album mit den Abenteuern der Minimenschen doch wieder lustiger und spannender als das vorherige.
Pierre Seron nimmt einige offene Handlungsfäden auf und verfolgt das weitere Schicksal von Renauds Klonen, die sich gegenseitig umbringen und auch ihren genetischen Vater auslöschen wollen. Um das zu bewerkstelligen, lassen sie sich eine Menge einfallen, rechnen aber nicht mit alltäglichen Tücken und der Dummheit ihrer Handlanger beziehungsweise dem Einfallsreichtum von Renaud. Stellenweise gibt es recht brutal zu, aber in der Summe ist die Handlung kurzweilig und witzig. Über die altbackenen Frauen-Klischees und die Macho-Sprüche, die gegen die Protagonistinnen gerichtet sind, können jedoch höchstens männliche Leser lachen.
Die Zeichnungen sind von gewohnter Qualität und ähneln stilistisch Serien wie „Gaston“ oder „Spirou und Fantasio“.
„Die Minimenschen“ ist ein Titel, der sich vor allem an ältere Leser wendet, die die Serie noch von früher kennen und alle Abenteuer in der richtigen Reihenfolge lesen wollen. Ob die jüngere Manga- und Superhelden-Klientel sich darauf einlassen kann, sei dahingestellt.