Birthright 3: Verbündete und Feinde (Comic)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Sonntag, 13. August 2017 09:22

Das spurlose Verschwinden eines Kindes ist für jede Familie ein Schock, und die von Mikey Rhodes hat es zerstört. Doch was passiert, wenn ein verwildeter Fremder auftaucht und gegenüber der Polizei behauptet, dass er Mikey sei und viele Jahre in einer anderen Welt verbracht hat? „Birthright“ nutzt diese Prämisse aus Aufhänger für einen dramatischen Fantasy-Thriller.

Das Verschwinden von Mikey Rhodes hat nicht nur seinen älteren Bruder Brennan und die Eltern schockiert und verzweifelt zurückgelassen, wurden sie doch auch noch stigmatisiert. Umso schockierender ist es, von der Polizei und dem FBI herbeizitiert zu werden und zu erfahren, dass ein barbarisch wirkender Hüne behauptet, Mikey zu sein.

Immerhin habe er über viele Jahre in der wilden und archaischen Welt Terenos gelebt und dabei gegen einen grausamen Tyrannen namens Lore gekämpft und ihn schließlich auch besiegt. Nun sei er in einer geheimen Mission auf die Erde gekommen um hinter ein paar Kriegsverbrechern her zu jagen - und davon wird er sich auch nicht abbringen lassen. Aber er braucht Hilfe.

In dem nachfolgenden Chaos gelingt es Brennan zusammen mit Mikey zu fliehen. Auch wenn er seinem Bruder helfen will, so merkt er doch, dass mit diesem etwas nicht stimmt und versucht nach und nach herauszufinden, was es ist. Immer wieder entlockt er Mikey Geschichten aus Terenos, die ihm die unbekannte Vergangenheit seines Bruders und die Geheimnisse der fremden Welt näher bringen. Er ahnt so, dass Mikey, geschlagen von der Krankheit des Nimmersinns, einem Befehl folgt, der die Einzigen vernichten könnte, die beide Welten zu retten vermögen. Während sie durch das Land reisen und ihren Verfolgern zu entwischen versuchen, gehen ihre Eltern gefährliche Deals ein…

„Verbündete und Feinde“ sorgt dafür, dass die Rhodes-Familie noch weiter auseinandergerissen wird und jeder der vier einem eigenen Weg folgen muss, um die Familie am Ende doch wieder zusammen zu bringen. Während der Vater von einem geheimnisvollen Agenten drangsaliert wird, der keinen Zweifel an Mikeys Geschichte zu haben scheint, ist die Mutter mit einer jungen geflügelten Frau unterwegs, die ausgerechnet ein Kind ihres Sohns in sich trägt und mehr über den zum Mann gewordenen Jungen weiß.
Die Brüder selbst versuchen einen gewissen Samael aufzuspüren, der einerseits wie Lore einer der großen Verbrecher von Terenos ist, andererseits aber auch viele Antworten auf ihre Fragen zu haben scheint.

Wieder einmal muss vor allem Brennan taktieren, spürt er doch, das mit seinem Bruder nicht wirklich etwas in Ordnung ist und er ihm besser nicht trauen sollte. Wieder zeigt der Junge, dass er kluge Fragen zu stellen weiß, die auch dem Leser ein paar interessante Antworten geben. Die Geschichte bietet in ein paar netten Rückblicken interessante Einblicke in Mikeys Leben auf Tenenos und beginnt so die leere weiße Fläche mit Mosaiksteinen zu füllen, die diese Jahre hinterlassen haben.

Und im Gegensatz zu Brennan erfahren die Leser durchaus die Wahrheit. Spannend ist das aber allemal, deutet es doch Entwicklungen an, die auf den jetzigen Zustand von Mikey hinarbeiten und so neugierig auf mehr machen.

Ansonsten bietet die Geschichte solide Action mit einem guten Schuss Drama und Fantasy, einer komplex gewobenen Geschichte und Figuren voller Geheimnisse. Der Cliffhanger am Schluss ist dann das I-Tüpfelchen, das die Serie auch weiterhin interessant macht.

Mit „Verbündete und Feinde“ kann „Birthright“ die hohe Qualität halten, bietet eine grundsolide Handlung voller Action aber auch viele interessante Twists und Hinweise, die darauf hindeuten, dass die Serie mehr als das übliche Abenteuer bietet und ihr Hintergrund um Einiges komplexer sein dürfte als gedacht, gerade weil man nie das Gefühl hat, dass Autoren und Künstler die Handlung entgleitet.

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