D9E - Die neunte Expansion 15: Das Spingledeck-Gambit, Dirk van den Boom (Buch)

D9E - Die neunte Expansion 14
Das Spingledeck-Gambit
Dirk van den Boom
Titelbild: Tithi Luadthong
Wurdack, 2017, Paperback, 244 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-95556-124-6 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Die neunte Invasion der Hondh ist in vollem Gange. Trotz aller verzweifelten Versuche der Allianz, die Angreifer abzuwehren, scheint man die Invasion nicht aufhalten zu können. Eine Gipfelkonferenz der Allianz soll die Animositäten, Vorwürfe und Streitigkeiten untereinander schlichten.

Auf einem der abseits gelegenen Allianz Planeten kommt man zusammen. Politiker, Militärs und Spione geben sich ein Stelldichein.

Während die Hondh-Sympathisanten einen Anschlag planen, sind auch die Hardliner unter den Militärs nicht untätig. Ein Putsch soll es richten - eine anschließende allgemeine Wehrpflicht die leeren Schiffe wieder mit Soldaten füllen.

Mittendrin: die Crew der „Interceptor“, die im Spiel der Intrigen, der Anschläge und Morde in erster Linie versucht, den eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen…


Dirk van den Boom ist bei der Shared-World-Serie von Beginn an dabei. Seine Beiträge zu D9E, in denen er immer die Crew der „Interceptor“ in den Mittelpunkt gestellt hat, gehörten zu den faszinierendsten Romanen der Reihe. Geschuldet war dies der Tatsache, dass van den Boom es verstanden hat, nicht nur seine Geschichte zu erzählen, sondern auch den großen Handlungsbogen voranzubringen. Vorliegender Band aber erweist sich in mehrfacher Form als Enttäuschung.

Zum einen passiert über weite Strecken der Handlung zu wenig, auch wenn der Tod eines der Besatzungsmitglieder sehr emotional und anrührig geschildert wird. Wo aber blieb das Tempo, wo die Action, die ein Markenzeichen des Autors sind? Der Plot dümpelt ohne rechte Spannung oder Lust vor sich hin, es wird intrigiert, die Sichtweisen wechseln häufig, ohne dass so etwas wie ein echter Lesefluss aufkommen würde.

Dass er es viel besser kann, hat er unzählige Male bewiesen, nicht umsonst wurde sein erster „Skiir-Band jüngst mit dem Deutschen Science Fiction Preis ausgezeichnet; vorliegend aber legt er dem Leser und seinen Fans ein - ich muss es so drastisch ausdrücken - langweiliges Werk vor, das mich enttäuscht zurück ließ.