John Constantine – Hellblazer 8: Bei den Toten (Comic)

John Constantine – Hellblazer 8
Bei den Toten
(Reasons to be Cheerful)
Autor: Mike Carey
Zeichnungen: Leonardo Manco
Farben: Lee Loughridge
Übersetzung: Gerlinde Althoff
Lettering: Alessandro Benedetti
Panini, 2010, Paperback mit Klappenbroschur, 148 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86607-922-9

Frank Drehmel

Johns dämonischen Kindern, die den perfiden Plan verfolgen, den Vater zunächst psychisch zu brechen, um ihn später komplett zu vernichten, ist es gelungen, neben einigen Freunden auch die Schwester Constantines, Cheryl, zu töten und ihre Seele in die Hölle zu verdammen. Der Hellblazer sieht nur einen Ausweg: er selbst muss körperlich in die Hölle hinabsteigen, um die Seele zurückzuholen. Als Verbündeter bei diesem Unterfangen dient sich ihm der Dämonen Nergal an, der zuvor schon für John Partei ergriff, da er mit der Dämonin Rosarcanis, der Mutter der drei verderbten Sprösslinge, eine offene Rechnung zu begleichen hat.

Gemeinsam steigen die beiden ungleichen Verbündeten hinab in die Tiefen der Hölle, wobei ihr Weg von zahlreichen tödlichen Gefahren gesäumt ist. Nicht nur Johns böses, dämonisches Alter Ego wartet auf seinen Schöpfer, auch die Topografie kann sich für einen Sterblichen als verhängnisvoll erweisen, sodass die beiden schließlich gezwungen sind, eins zu werden, zu verschmelzen, wollen sie ihre Ziele erreichen. Da aber Verrat und Betrug im Wesen des Bösen liegen, steht John schließlich im Audienzsaal Rosacarnis' alleine seiner Widersacherin und dem Ersten der Gefallenen gegenüber.

Während John um sein Leben und die Seele seiner Schwester kämpft und Nergal seine eigenen Rachepläne vorantreibt, müssen Angie und Gemma in ihrem irdischen Apartment sowohl den Körper der toten Cheryl, als auch sich selbst vor Gemmas besessenem Vater schützen.

Nachdem Geradlinigkeit bisher kein Merkmal des aktuellen Handlungsbogens um Rosarcanis und Johns dämonische Kinder war, bietet das vorliegende Tradepaperback straighte, höllische Action in einer trotz einiger Intrigen sehr übersichtlichen Story.
Erfreulich ist vor allem die Wandlung, die der Hauptprotagonist erfährt: war er zuvor noch ein Getriebener, ein orientierungsloses Opfer, ein Spielball der Dämonen, so nimmt er nun wieder das Heft in die Hand und kann sich als echt coole Sau gerieren, die einmal mehr dem Herrn der Hölle und sämtlichen dämonischen Kroppzeug nach Poker-Art die Stirn bietet.

Auch wenn ich persönlich in Bezug auf das Artwork ein treuer Fan Marcelo Frusins bin, so muss ich dennoch Leonardo Manco ein feines Händchen für die visuelle Umsetzung des höllisch düstern Ambientes zugestehen. Seine sich in Schatten und unbestimmte Texturen auflösenden Figuren wirken in Verbindung mit der stimmungsvollen Koloration Lee Loughridges zugleich plastisch, lebendig und dämonisch.

Fazit: Das düstere Artwork, unterhaltsame, straighte Action und ein endlich wieder mega-cooler Held machen diesen achten Band zu einer Empfehlung für jeden „Hellblazer“-Fan.