Legion of Super-Heroes 1: Entscheide die Zukunft (Comic)

Legion of Super-Heroes 1
Entscheide die Zukunft
(Legion of Super-Heroes 1-7)
Autor: Paul Levitz
Übersetzung: Christian Heiß
Panini, 2012, Paperback, 228 Seiten, 19,95 EUR, ISBN 978-3-86201-451-4

Rezension von Karl E. Aulbach

Obwohl sie in den 70er Jahren meist nur als Zweitgeschichten in den „Superman“- oder „Superboy“-Heften des Ehapa Verlags erschienen sind, waren die Legion der Superhelden seinerzeit bei den meisten Lesern das beliebteste Superhelden-Team - auch wenn es damals die Rächer zu einer eigenen Serie brachten. Seit damals ist sehr viel Zeit vergangen. Umso erfreulicher ist, dass Panini nach einigen Auftritten in Sonderbänden neue Abenteuer der Legion of Superheroes in einer eigenen Paperback-Reihe veröffentlicht.

Viele der altbekannten Helden trifft man hier wieder, auch wenn sie jetzt so banale Namen wie Lightning Lad und Lightning Lass tragen, statt der früheren deutschen Bezeichnung Blitzjunge und Federleicht.

Dass die Original-Bezeichnungen für Sammler und Suchende deutscher Ausgaben nicht hilfreich sondern höchst kontraproduktiv sind, ist die eine Seite. Im zeitlichen Vergleich sind die Bilder heutzutage deutlich dynamischer und moderner geworden - allerdings ein wenig zu Lasten der Feinausarbeitung. Auffällig ist insbesondere, dass die Zeichner Yiliray Cinas und Francis Portela ein eher eintöniges Design verwenden, während früher ein sehr abwechslungsreicher Dresscode mit unterschiedlichen Stil-Elementen und besonderen Accessoires Usus war.

Die Handlung aus der Feder des Altmeisters Paul Levitz ist episch ausgelegt und dabei doch in einzelne, überschaubare Abschnitte aufgeteilt. Auch hier fällt aber im Vergleich zu ‚damals‘ auf, dass die Fähigkeiten der Akteure mehr in Richtung ‚Breitband‘ tendieren und so der Reiz der Legion, der in ihrer Vielfalt an Superfähigkeiten liegt, nicht mehr so stark zum Tragen kommt.


Im ersten Band sind die Original-Ausgaben 1 bis 7 enthalten. Sie zeichnen ein deprimierendes Bild einer rassistischen Erdbevölkerung, die nicht davor zurückschreckt, auch mit Gewalt gegen Außerirdische oder ‚Andere‘ vorzugehen. Als bei einem Zeit-Experiment der Titan - wir erinnern uns: die Heimat von Saturngirl mit einer telepathisch begabten Bevölkerung - zerstört wird, muss die Legion selbst die Flüchtlinge des untergegangenen Mondes vor Übergriffen schützen. Aus politischen Gründen wird der Legion ein neues Mitglied aufgezwungen, das aus der rassistischen Ecke stammt und im Laufe der Entwicklung - so viel sei verraten - einem Wandlungsprozess unterliegt.

Besonders vertrackt wird die Geschichte dadurch, dass diesem Typen, aus welchen Gründen auch immer, neben dem Ring der Legion auch ein Kraftring der Grünen Leuchte angetragen wird. Dazwischen geschaltet erlebt der Leser noch eine Entführungsgeschichte, die dreien der Legionäre eine etwas ausführlichere Rolle zugesteht.


Insgesamt ist die Geschichte gut angelegt und erzeugt Spannung beziehungsweise Lust auf mehr davon. Die Charakter-Beschreibungen könnten allerdings noch eine Vertiefung vertragen.