Jeff Salyards: Die Klinge des Königs (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 03. Februar 2017 10:15
Jeff Salyards
Die Klinge des Königs
(Veil of the Deserters)
Übersetzung: Jürgen Langowski
Titelbild: Melanie Korte
Heyne, 2017, Paperback, 686 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-453-31504-4 (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Carsten Kuhr
Arki ist Schreiberling bei einer Truppe, für die das Kämpfen, der Tod zum täglichen Leben gehört. Einmal nur hat er seinen Hauptmann überredet, einen vermeintlich unschuldigen Gegner am Leben zu lassen, eine Tat, die sich rächt. Statt Dankbarkeit hetzt der Überlebende des Kampfes seine Verbündeten auf die Truppe. Gut, dass der Captain die Gabe sein eigen nennt förmlich vorherzusehen, wann ihnen Gefahr droht.
So verlassen die Syldooner ihre Herberge, umgehen den Angriff und stellen die Gegner von hinten. Zwar erreicht sie just am Vortag der Befehl, an den Fürstenhof zurückzukehren um dort dem neuen Herrscher Treue zu schwören, doch keine Truppe, die etwas auf sich hält, lässt hinter sich eine Gefahr zurück.
Auch Arki ist, wenn auch recht weit hinten, mit im Gefecht. Sein Armbrustbolzen erwischt einen der Angreifer am Hals - sein erster Toter. Die Feuertaufe macht ihm aber mehr zu schaffen, als gedacht. Dabei hat er doch gerade erst das Vertrauen des Captains gewonnen, wurde von diesem mit der Übersetzung und Entschlüsselung einer ganzen Kiste voller geheimnisvoller Pergamentrollen beauftragt. Zudem wurde der Befehl zurückzukehren von niemand anderem als der Schwester des Captains überbracht. Dass diese über arkane Kräfte verfügt, kann Arki anschaulich während der Kämpfe miterleben. Dann aber geht es zurück - und es erweist sich, dass der Hof weit gefährlicher sein kann als ein Schlachtfeld…
Was braucht es für einen guten, packenden Fantasy-Roman? Einen zumeist jugendlichen, entwicklungsfähigen Erzähler, jede Menge Geheimnisse; Magie und blutige Kämpfe kommen auch gut und natürlich eine archaische Welt. Nun, insofern macht Jeff Salyards in dem Mittelband seine Trilogie hier alles richtig. Es gab und gibt weiterhin packend geschilderte Gefechte, Kämpfe und Kriege, dazu kommt vorliegend eine genauer ins Zentrum rückende Magie und natürlich jede Menge mehr oder minder fieser Gegenspieler. Dabei vermeidet der Autor eine simple Schwarzweiß-Malerei, versorgt jeden Handlungsträger mit dunklen Seiten und Geheimnissen.
Das ist weder per se noch in der Ausarbeitung der Details wirklich neu, liest sich aber durchaus interessant und angenehm. Selbst wenn man den ersten Band nicht gelesen haben sollte, kommt man, obwohl keine Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse beigefügt ist, schnell in den Plot, kann den Abenteuern unserer Kampftruppe mühelos folgen.
Verglichen mit dem Auftaktband liest sich vorliegender Roman sogar ein wenig runder. Insbesondere die Beschreibung der Handlungsorte ist vorliegend plastischer und detailreicher ausgefallen, und auch die deutlicher in den Fokus rückende Magie trägt zur Faszination bei.