David Murphy: Zombies für Zombies – Ein Ratgeber für Untote (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 08. Mai 2010 16:04
David Murphy
Zombies für Zombies – Ein Ratgeber für Untote
(Zombies for Zombies, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Irene Holicki
Titel- und Innenillustrationen von Daniel Heard
Piper, 2009, Taschenbuch, 272 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-492-26703-8
Irene Salzmann
Wer die einschlägigen Filme und Bücher kennt, weiß es längst: Sie sind unter uns! Sie: die Zombies – Wesen, mit langsam verfaulenden Körpern und scharfen Zähnen, schweigsame Untote, die sich langsam, aber unaufhaltsam bewegen und angetrieben werden von ihrer unstillbaren Gier nach Menschenfleisch. Vielleicht ist der Nachbar schon infiziert, und passt man nicht auf, gibt er das Virus an einen weiter oder steht eines unschönen Tages vor der Tür und beißt einem in die Schulter. Nun kann man nichts mehr machen: Die Wandlung ist unaufhaltsam! Doch möchte man auch als Zombie Klasse haben und nicht etwa durch schlechte Manieren, unpassende Kleidung, unschönes Knurren und Sabbern etc. unangenehm auffallen, dann findet man in „Zombies für Zombies“ einen nützlichen „Ratgeber für Untote“.
In zwölf Kapiteln wird erklärt, was zu tun ist, wenn man mit dem Provo-Virus angesteckt wurde und wie man sich auf das Dasein als Zombie seelisch und körperlich vorbereitet. Wer sich nicht ganz sicher ist, ob er infiziert wurde, kann dies anhand einer Checkliste überprüfen. Am besten findet man sich ganz schnell mit dem Unvermeidlichen ab. Welche Veränderungen auf einen zukommen, wird ausführlich beschrieben. Fehlen einem gar Teile des Gehirns oder alles, muss man sich keine Gedanken machen, für Zombies geht es auch ohne weiter, und man lebt vielleicht sogar angenehmer, da man sich keinerlei Sorgen mehr macht wegen Rassismus, Sprachbarrieren, verpassten Aufstiegschancen etc.
Das Buch gibt zudem ausführliche Tipps, wie man auch als Zombie ein erfülltes Sexualleben haben kann, wie man manierlich isst, welche Höflichkeitsregeln nie aus der Mode geraten und welche Sportarten geeignet sind. Sogar an Rezepte für beispielsweise „Hirnbraten“ und „Rührhirn mit Ei“ wurde gedacht.
Die Texte werden durch viele große und kleine cartoonhafte Illustrationen, die zum Thema passen, aufgelockert – das Cover ist repräsentativ für den Innenteil. Wie in Ratgebern üblich, finden sich Tabellen, Fragebögen zum Ankreuzen, Extra-Tipps, die durch kursive Schrift oder schwarz unterlegte Kästchen hervorgehoben werden, Interviews, Anekdoten und vieles mehr.
Das Ganze liest sich sehr witzig, wenngleich manche Passagen auf den typischen Amerikaner zugeschnitten sind und der deutsche Zombie nicht so ganz den Clou versteht.
„Zombies für Zombies“ ist ein lustiges Mitbringsel für einen eingefleischten Horror-Fan oder auf einer Halloween-Party. Man wird das Buch eher nicht wie einen Roman Seite für Seite lesen, sondern immer wieder darin blättern, mal hier und da einige Stellen lesen und vor Freunden zitieren.
Hat man Spaß an makabrem Humor und Parodien, wird die Lektüre von „Zombies für Zombies“, das zudem sehr ansprechend gestaltet ist, viel Spaß machen.