Doctor Who: Gefangene der Zeit 1 (Comic)

Scott & David Tipton
Doctor Who: Gefangene der Zeit 1
(Doctor Who: Prisoners of Time 1-6, 2013)
Übersetzung: Claudia Kern
Titelbild und Zeichnungen: Simon Fraser, Lee Sullivan, Mike Collins u.a.
Panini, 2016, 160 Seiten, 19,99 EUR, ISBN 978-3-95798-098-4

Rezension von Christel Scheja

Im Jubiläumsjahr der Kultserie „Doctor Who“, erschien in den USA, damals noch bei IDW, die zwölfteilige Comicserie „Gefangene der Zeit“, die einen Streifzug durch die Epochen der bis dato aktiven Inkarnationen des Doktors erzählte. Panini veröffentlicht die Saga nun in zwei Bänden.

 

Ein geheimnisvoller Fremder spinnt dunkle Pläne gegen den Doktor. Ganz offensichtlich besitzt er nicht nur die technischen Mittel dazu, sondern auch eine Menge Wissen über den Timelord vom Planeten Gallifrey. Deshalb greift er immer dann ein, wenn es der Doktor am Wenigsten erwartet und tut etwas, mit dem dieser absolut nicht rechnet: er entführt dessen Begleiter.

Sein Weg führt ihn in den Untergrund Londons im viktorianischen Zeitalter, in dem der Doktor Probleme zwischen Menschen und Außerirdischen klärt, zu einem Basar tief im All, wo Sklavenhändler Interesse an dem jungen Schotten Jamie zeigen. Er kann beobachten, wie der Doktor den Brigadier von Besessenheit befreit und dabei ihn wunderbar übersieht, so dass er zuschlagen kann. Und auch bis zur sechsten Inkarnation des Doktors geht alles glatt. Doch einen von dessen Freunden sollte man nicht unterschätzen.


„Gefangene der Zeit“ ist eine gewagte Veröffentlichung, die aber auch dabei helfen kann, deutschen Fans die klassische „Doctor Who“-Serie schmackhaft zu machen. Autoren und Künstler bemühen sich nämlich, die Geschichten so verständlich wie möglich zu machen und doch genügend Anspielungen für die langjährigen Zuschauer und Leser der Saga zu bieten. So gibt es für letztere ein schönes Wiedersehen mit Begleitern, die nicht unbedingt alle aus der Serie stammen, wie etwa der gestaltwandelnde Frobisher. Und nicht bei allen sind die Gefährten ausgesucht worden, die sich durch ihre lange Anwesenheit extrem eingeprägt haben. Neue Fans hingegen lernen die früheren Inkarnationen des Doktors und ihre Freunde auf eher spielerische und kurzweilige Weise in den für diese so typischen Szenarien kennen.

Da jedem Doktor nur ein Heft zugestanden wird, kann man natürlich nicht erwarten, dass die Abenteuer allzu überraschend und ausgefeilt sind, sondern eher schnell gelöst werden. Aber das reicht durchaus aus, um sich einen gewissen Eindruck zu verschaffen.

Inhaltlich sind die Storys alle auf dem gleichen Niveau, künstlerisch hingegen sehr unterschiedlich, auch wenn gerade die vom ersten und sechsten Doktor aus der Masse der anderen Geschichten herausragen.

Es bleibt zu hoffen, dass die deutschen Fans Spaß an „Doctor Who: Gefangene der Zeit“ finden, obwohl nicht gerade die innovativsten Abenteuer zu finden sind. Dennoch ist die Saga einen Blick wert, da Autoren und Künstler genau das einfangen, was die früheren Inkarnationen des Timelords ausmacht und so vielleicht einen guten Einstieg in die klassische Serie bieten.