Sherlock Holmes 25: Der Angestellte des Börsenmaklers, Arthur Conan Doyle (Hörspiel)
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- Veröffentlicht: Freitag, 02. September 2016 11:38
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Marc Gruppe & Arthur Conan Doyle
Sherlock Holmes 25
Der Angestellte des Börsenmaklers
Sprecher: Joachim Tennstedt, Detlev Bierstedt, Florian Jahr u.a.
Cover-Artwork von Ertugrul Edirne
Illustration von Firuz Askin
Titania Medien, 2016, 1 CD, ca. 47 Minuten, ca. 8,99 EUR, ISBN 978-3-7857-5258-6
Rezension von Christel Scheja
Und weiter geht es mit der chronologischen Umsetzung der einzelnen „Sherlock Holmes“- Erzählungen. „Der Angestellte des Börsenmaklers“ erschien im März 1893 im „Strand Magazine“ und wurde in der gleichen Art vertont wie die Geschichten davor.
Sollte der junge Hall Pycroft nicht eigentlich glücklich darüber sein, dass ihm sein neuer Arbeitgeber gleich so viel Vertrauen schenkt, dass er aus dem Nichts eine höhergestellte und gut dotierte Stellung angeboten bekommt, ohne sich erst einmal bewähren zu müssen? Zu Recht wittert der noch unerfahrene Finanzmakler, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und Sherlock Holmes stimmt ihm ungesehen zu. Gemeinsam mit Doktor Watson sieht er sich das Unternehmen, das Hall Pyrcroft angestellt hat, genauestens an und entdeckt dabei schon bald ein paar Unstimmigkeiten, die es in sich haben. Unseriöse Geschäfte sind nur die Spitze des Eisbergs.
Fans werden sich erinnern, dass in „Der Club der Rothaarigen“ ein ähnliches Thema aufgegriffen wird. Auch damals witterte ein Klient, dass das Angebot zu gut wäre um wahr zu sein und behält leider Recht. In diesem Schema verläuft auch „Der Angestellte des Börsenmaklers“. Es gibt natürlich kleinere und größere Unterschiede, aber insgesamt kommt alles aufs Gleiche heraus; der junge Angestellte schafft es glücklicherweise ein Verbrechen aufzudecken, ehe es ihm als unschuldigem Kollateralschaden das Genick brechen kann.
Durch die wenigen Sprecher hat man durchweg das Gefühl, eher einem Kammerstück zuzuhören, was aber in diesem Fall zu der Geschichte passt. Denn dem Verbrechen kommen Holmes und Watson eigentlich nur durch Gespräche, das Sammeln von Informationen und kluges Kombinieren auf die Spur. Und das kann sich sehen lassen, auch wenn die Handlung insgesamt wieder geruhsam bleibt - so wie man es von Sherlock Holmes eigentlich erwartet, der eher ein Mann des Geistes als der Fäuste ist und Verbrechen durch kühle Logik aufklärt, die in diesem Fall ganz und gar nicht versagt.
Wie immer tragen die beiden Sprecher des Meisterdetektivs und seines Freundes die Geschichte fast alleine, die knackig und geradlinig in genau der richtigen Zeit erzählt wird.
„Der Angestellte des Börsenmaklers“ gleicht inhaltlich zwar einer der früheren Erzählungen von Sherlock Holmes, entwickelt aber schnell eine ganz andere Dynamik und bietet all die Zutaten, die die Serie so kurzweilig, unterhaltsam und atmosphärisch machen.