Peanuts 9: Großes Kino (Comic)

Charles M. Schulz, Bob Scott u.a.
Peanuts 9
Großes Kino
Titelbild und Zeichnungen: Vicky Scott, Robert Pope u.a.
Übersetzung: Matthias Wieland
Cross Cult, 2016, Paperback, 112 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-86425-834-3

Rezension von Christel Scheja

Widmete sich der letzte Band der „Peanuts“ voll und ganz den Abenteuern von Snoopy, so haben sich Vicky Scott und ihre Freunde wieder den Kindern zugewandt und setzen neue kurze Abenteuer der Helden im Grundschulalter in Szene, die wie immer den Geist von Charles M. Schulz wiedergeben sollen.

 

Linus ist „Bruder Luftikus“ und hat seine große Stunde, als er feststellen muss, dass es ihm einfach nicht gelingen will, Ballons ganz normal aufzubleiben. Andere Kinder schaffen allein runde Formen, er nur welche mit Ecken und Kanten. Während Charly Brown und die meisten anderen Kinder fasziniert sind, regt sich Lucy chronisch darüber auf.
Genau so wie sie ausflippt, als das Schäfchenzählen bei ihrem kleinen Bruder nicht so funktionieren will wie es soll. Ein „Tanzvergnügen“ steht an, für das die Mädchen anfangen große Pläne zu schmieden, Nur dumm, dass sich keine das Plakat genauer ansieht.
Dies sind nur einige der Geschichten, die immer wieder von einseitigen Cartoons des Schöpfers getrennt werden.


Wie schon in den Bänden zuvor bemühen sich die neuen Künstler, den Geist von Charles M. Schultz einzufangen. Deshalb haben sie bewusst darauf verzichtet, die Figuren und ihre Kleidung oder gar das Umfeld zu modernisieren. In der Welt der „Peanuts“ gibt es deshalb immer noch keine elektronischen Spielzeuge, Fachbildschirme und Smartphones - man fühlt sich auch bei ihnen in die 60er Jahre zurückversetzt.

Dennoch sind die Geschichten zeitlos, spiegeln die Spitzfindigkeiten und Verrücktheiten, die Ideen und Träume wider, die gerade Kinder in diesem Alter noch an den Tag legen -unbeeinflusst von der Gesellschaft der Erwachsenen und den Medien.

Die Figuren sind so wie man sie kennt: Charly Brown bleibt auch hier der ewige Verlierer, der gelegentlich mal Glück haben darf, Lucy van Pelt dominant und herrisch aber doch irgendwie auch liebenswert. Die Geschichten machen den Alltag der Kinder zu etwas Besonderem und spielen vor allem mit den mehr oder weniger freundschaftlichen Beziehungen und frechen Neckereien, die jung und alt problemlos verstehen werden.

Mit „Großes Kino“ gibt es wieder kleine Abenteuer der vertrauten Kinderfiguren, die wie immer mit viel Gefühl und Humor in Szene gesetzt wurden und kaum von den Original-Cartoons des Schöpfers Charles M. Schultz zu unterscheiden sind. Kinder, aber auch nostalgische Erwachsene, werden ihren Spaß mit den kleinen aber feinen Erzählungen haben, die das Herz zu rühren wissen.