Warhammer – Gotrek und Felix 10: Elfenslayer, Nathan Long (Buch)

Warhammer – Gotrek und Felix 10
Elfenslayer
Nathan Long
(Elfslayer, 2008)
Aus dem Amerikanischen von Christian Jentzsch
Titelbild von Geoff Taylor
Piper, 2010, Taschenbuch, 490 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-492-29195-8

Von Christel Scheja

Eine der erfolgreichsten und langlebigsten Serien des "Warhammer"-Universums ist die Saga von Gotrek und Felix. Der Zwerg ist eine gnadenlose Kampfmaschine, die sich durch nichts und niemanden aufhalten lässt. Der menschliche Barde hat sich ihm vor vielen Jahren angeschlossen, um die Abenteuer und Kämpfe seines Freundes unsterblich zu machen und sich damit selbst einen Namen als ruhmreicher Dichter zu schaffen, denn das ist sein einziges Ziel im Leben.

Noch einmal steht die Familie von Felix im Mittelpunkt der Geschichte, denn er kehrt, ermutigt von den letzten Abenteuern mit Verwandten, in sein Elternhaus zurück. Doch der Empfang ist eher frostig, denn sein Vater hat ihm immer noch nicht wirklich verziehen und macht ihm klar, dass er sich sein Erbe verdienen muss. Wenn er seine Achtung je wieder zurückgewinnen will, dann soll er ihm einen letzten Wunsch erfüllen und im fernen Marienburg einen Betrüger namens Eugel stellen, der ihm in den letzten Jahren ziemlich zugesetzt und einiges geraubt hat.

Doch schon auf der Reise werden sie vom Magier Max Schreiber und der Seherin Claudia Pallenberger abgefangen, die sie bitten, einen anderen und viel dringlicheren Auftrag anzunehmen. Die beiden haben von einem jungen Gelehrten des Elfenvolkes erfahren, dass die Druchii, die Dunkelelfen, ein altes Artefakt an sich gebracht haben, mit dem sie viel Schaden anrichten können, wenn es ihnen gelingt, dieses zu entfesseln.

Nur kurz ringen die beiden Helden mit sich. Selbst Felix gibt nach, da er weiß, dass, wenn er jetzt stur bleibt, die Welt in Gefahr gerät. So machen sie sich auf eine gefährliche Reise über das stürmische Nordmeer, nur um am Ende vom Regen in der Traufe zu landen, denn die Dunkelelfen sind bereits weiter, als jeder dachte. In den Kerkern einer uralten Stadt erwartet sie ihr Schicksal.

Ähnlich wie im zugrundeliegenden Spiel "Warhammer" stehen hier Kämpfe und Schlachten, nicht aber Charakterentwicklung im Vordergrund. Zwar gesteht Nathan Long seinem Helden Felix einige Gefühle in Bezug auf seine Vergangenheit und seine Familie zu, aber als das Abenteuer ruft, folgt er ihm ohne Umschweife.

Zusammen mit dem Magier, der Seherin, dem Elfengelehrten und seinerLeibgarde stellen sich der Barde und der kämpferische Zwerg der Bedrohung, die weniger durch List und Tücke als Gewalt beseitigt werden kann.

So ist gewährleistet, dass gerade im zweiten Teil des Buches die Action im Vordergrund steht. Die Nebenfiguren bleiben durchweg stereotyp und erfüllen ihre Aufgaben in der Geschichte, da sie in erster Linie durch ihre Fähigkeiten definiert werden und nicht durch ihren Charakter.

Das führt dazu, dass die Handlung sehr dynamisch ist und Spannung vor allem durch Bedrohungen und Kämpfe erzeugt werden. Sonderlich in die Tiefe geht sie dabei nicht, und auch der Verlauf der Geschichte ist eher schlicht.

Letztendlich wendet sich "Elfenslayer" an alle Fans actionreicher Fantasy-Romane, denen vor allem die Kampfkraft und die Fähigkeiten ihrer Helden oder interessante Waffen wichtig sind. Der Roman bietet daher in erster Linie kurzweilige Unterhaltung, aber nicht mehr.