Adam Christopher: Die Maschine erwacht (Buch)

Adam Christopher
Die Maschine erwacht
Spider Wars 2
(The Machine Awakes, 2015)
Übersetzung von Markus Mäurer
Cross Cult, 2015, Taschenbuch, 476 Seiten, 16,80 EUR, ISBN 978-3-86425-435-2 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Cross Cult bringt inzwischen vermehrt Romane, die nicht zu einem Franchise gehören, sondern eher der allgemeinen Science Fiction zuzuordnen sind. Dazu gehört auch „Spider Wars“, waschechte Military SF mit Thriller-Elementen. Wieder einmal ist die Menschheit in einen schier aussichtslosen Kampf verstrickt und der Gegner ist mit allen Wassern gewaschen, wie nun auch der zweite Band „Die Maschine erwacht“ beweist.

 

Die Bewohner einer alten Raumstation bekommen als erste zu spüren, was für eine Macht im Begriff ist, über die Menschheit herzufallen, aber aufhalten können sie die Invasion trotz allen Einsatzes nicht. Und so kommt es wie es kommen muss, schon bald ist ein Krieg in vollem Gange, der nicht nur in großen Raumschlachten geführt wird. Denn die sogenannten Spinnen sind nicht nur einzeln agierende Spinnen, sie bilden einen ganzen Staat, der untereinander vernetzt ist und so gezielt agieren kann. Daher sind die Speerspitze in der Verteidigung der Menschheit die „Psi Marines“, parapsychisch begabte jungen Leute, die sich in das Netz der Spinnen einschalten können.

Einer von ihnen war Tyler Smith. Seine Schwester Cait hatte sich dazu entschieden, die Akademie frühzeitig zu verlassen, weil sie glaubte, ihre Kräfte nicht kontrollieren zu können, ein Irrweg, wie sich nach und nach zeigt, denn das treibt sie immer mehr in die Hände von skrupellosen Intriganten, die in Angesicht der Gefahr ihrer eigenen Agenda folgen.

Derweil versucht Special Agent Van Kodiak im Fall des ermordeten Fleet-Admirals zu ermitteln, der gerade erst abgesetzt wurde und findet schon bald Spuren, die nicht nur in die Tiefen der Slums der Stadt Salt, sondern auch die des Weltraums und zu den Smith-Geschwistern führen… von denen einer sogar der Hauptverdächtige in seinem Fall ist.


„Die Maschine erwacht“ geht die Geschichte von einer ganz anderen Seite an. Sie spielt nicht an der Front und im tiefen Weltraum, sondern gerade einmal im inneren Sonnensystem und beschäftigt sich mehr oder weniger mit den Ereignissen hinter den Kulissen, die beweisen, dass die Gefahr viel größer als angenommen und der Gegner näher ist als die normalen Menschen ahnen.

Daher ist das Buch auch eher wie ein Thriller aufgebaut; er lockt mit einer Ermittlung, die den Helden Einiges kostet und erzählt in der Nebenhandlung die Geschichte von Cait, der nicht ohne Grund übel mitgespielt wird. Erst zum Ende hin fügen sich die vielen Hinweise und Andeutungen zu einem klaren Bild zusammen, man versteht jetzt mehr von der Kriegsführung der Spinnen und darf so umso mehr gespannt sein, wie die Menschen noch dagegen vorgehen können.

Das Ende ist leider auch der Schwachpunkt der Geschichte. Anstatt die Handlung klar und übersichtlich aufzulösen, setzt der Autor ein wenig zu sehr auf die Action. Dadurch wirken die letzten Seiten arg überhastet, der Leser muss schon sehr genau hinschauen, um sich zusammen zu reimen, was eigentlich die ganze Zeit abgeht. Das schmälert den ansonsten eigentlich recht guten Eindruck und nimmt der Geschichte zum Ende hin viel von ihrer Kraft.
Die Figuren sind zwar einfach gestrickt, aber durchaus recht sympathisch, so dass man sich in ihr Schicksal einfühlen kann.

Die „Spider Wars“ werden in „Die Maschine erwacht“ interessant fortgeführt und geben der Serie insgesamt einen neuen Kurs, da nun auch andere Seiten der Kriegsführung angesprochen werden, die man in diesem Bereich der Science Fiction eher seltener findet, allerdings schwächen die letzten Seiten durch den viel zu actionlastigen und überhasteten Abschluss den ansonsten doch recht positiven Eindruck.