Star Trek 12: Die neue Zeit 7 (Comic)

Mike Johnson
Star Trek 12
Die neue Zeit 7
Übersetzung: Andreas Kasparzak
Titelillustration: Joe Corroney
Zeichnungen: Yasmin Liang, Erfan Fajar u.a.
Cross Cult, 2016, Paperback, 152 Seiten, 18,00 EUR, ISBN 978-3-86425-980-7

Von Christel Scheja

Nach einer längeren Pause setzt Cross Cult die aktuelle amerikanische Comic-Serie fort, die die Geschichte der neuen Crew aus dem durch die letzten beiden Filme geschaffenen Paralleluniversum erzählt. Wieder gibt es Abenteuer zu lesen, die nach den Ereignissen von „Star Trek Into Darkness“ angesiedelt sind und die sich mit der Fünfjahresmission der „Enterprise“ beschäftigen.

 

Enthalten sind drei Geschichten. „Parallelleben“ lässt die Crew der „Enterprise“ auf Etwas treffen, was sie in dieser Form nicht erwartet haben, schon gar nicht hier draußen im All. Durch eine Anomalie sehen sie sich plötzlich einem Schiff gegenüber, das dem ihren gleicht… und auch die Crew versetzt ihnen einen Schock - sehen sie sich doch sich selbst gegenüber, wenn auch leicht verändert.
„Ich, Enterprise“ lässt einen Teil der KI der „Enterprise“ in einer Krisensituation zu eigenem Leben erwachen. Doch ist das Wesen, das so entsteht und Kontakt zu etwas im All aufnimmt, wirklich ein Freund und Verbündeter?
„Apollo“ bietet die erste Möglichkeit sich auf einem unbekannten Planeten weit draußen im All umzusehen, doch was das Außenteam dort findet, lässt sie erstaunt aufhorchen. Wie kommt etwas, das eindeutig irdisch ist auf diese Welt? Und vor allem: Was hat es mit der Kreatur auf sich, die auf ihre Weise menschlich erscheint?


Das Spiegeluniversum ist ein fester Bestandteil von „Star Trek“ geworden, aber das erste Abenteuer erlaubt sich eine nette, fast schon amüsante Version. Die Crew der „Enterprise" staunt nicht schlecht, als sie sich selbst gegenüber teht, wenngleich auch anders, als sie erwartet hat. Der freche aber recht harmonische Schlagabtausch zwischen Jim und Jane Kirk ist die einprägsamste Geschichte des Bandes und hallt noch eine ganze Weile nach.

Dafür ist „Ich Enterprise“ etwas tiefgründiger und stellt auch ernste Fragen, während „Apollo“ eher ein tragisches Schicksal aufgreift, das aber nicht das erste Mal in der Serie und im Universum und leider auch diesmal nicht wirklich aufgeklärt wird.

Die Figuren agieren so, wie man sie aus dem Filmen kennt, locker und gelassen, behandeln sich eher freundschaftlich als wie Vorgesetzte und Untergebene in einer strengen Hierarchie. Allerdings sollte man weder Charakter-Entwicklung noch -Tiefe erwarten, das kann der Comic nicht leisten, sondern gerade einmal die Atmosphäre der Filme einfangen. Alles in allem sind die Geschichten jedoch sehr angenehm und flüssig zu lesen, die Figuren sehen den Schauspielern in allen Episoden doch erstaunlich ähnlich, was nicht immer so gewesen ist.

Der zwölfte „Star Trek“-Comic beschäftigt sich wieder einmal mit dem neuen Universum und erzählt auf amüsante, unterhaltsame Art weitere Abenteuer der Fünfjahresmission, die durch die gelungene Mischung an Themen wunderbar auf den bald in die Kinos kommenden dritten Film „Star Trek Beyond“ einstimmen dürften.