Star Trek - Starfleet Academy 3: Der Gemini-Agent, Rick Barba (Buch)

Star Trek - Starfleet Academy 3
Der Gemini-Agent
Rick Barba
(Star Trek - Starfleet Academy: The Gemini-Agent, 2011)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Stephanie Pannen
Titelbild von Craig M. Staggs
Cross Cult, 2016, Taschenbuch, 224 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-86425-849-7 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Nach mehreren Jahren Pause scheint Cross Cult noch einmal die Versuch wagen zu wollen, die Jugendbuch-Reihe zum Reboot des „Star Trek“-Universums weiter zu führen. Grund dafür mag auch der dritte neue Film sein, der im Juli 2016 ins Kino kommt. Wie schon in den beiden ersten Romanen steht die Zeit der jungen Helden auf der Starfleet Academy im Mittelpunkt der Abenteuer.

 

Am Abschluss des ersten Studienjahres stehen für Kirk und Co. nicht nur schwere Prüfungen an, die die Spreu vom Weizen trennen soll, auch dürfen sie das erste Mal Dienst auf einem richtigen Raumschiff tun, wenn auch nur in einem vorbereiteten Manöver. Natürlich sind die jungen Männer und Frauen angespannt, nur warum macht ausgerechnet jetzt einer der Besten Schwierigkeiten?

Der Akademie-Leitung bleibt nichts anderes übrig, als den schweren Anschuldigungen nachzugehen, die gegen James T. Kirk erhoben werden. Und auch er selbst beginnt an sich zu zweifeln, hat er doch immer wieder selbst schwere geistige Aussetzer und kann sich teilweise nicht mehr an das erinnern, was während der Blackouts gelaufen ist. Und wenn, dann sind es nur wirre, beängstigende Bilder, die durch seinen Kopf husch. Ist er ernsthaft krank oder hat es jemand auf ihn abgesehen? Nur gut, dass nicht nur der Geheimdienst der Sternenflotte einen Blick auf ihn hat, sondern auch seine Freunde.


Man merkt auch in diesem dritten Band deutlich, dass „Der Gemini-Agent“ als Jugendbuch konzipiert ist. Der Autor spart sich bewusst technische Beschreibungen, hält die Handlung wie auch die Figuren auf einem eher oberflächlichen Niveau und konzentriert sich auf die Äußerlichkeiten, die vor allem Jugendliche ansprechen könnten. Dazu kommen überschaubare Intrigen und eine Geschichte die nicht allzu weit geht, was die Gewalt betrifft. Die Gegner haben zwar eine nachvollziehbare Motivation, genauso wie bei den Hauptpersonen werden aber auch die mit ihrem Volk verbundenen Klischees voll und ganz bedient.

Die Handlung setzt auf das reine Abenteuer, garniert mit der dazu passenden Action und verzichtet auf humanistische oder andere wissenschaftlich-philosophische Fragen, so dass Tiefgang eher Mangelware ist. Insgesamt aber erkennt man das neue „Star Trek“-Universum problemlos wieder. Die Spannung bewegt sich dennoch auf einem angenehmen Niveau und weiß auch erfahrene Leser zu fesseln, so dass das Buch ein netter Happen für zwischendurch ist.

„Der Gemini-Agent“ aus der Reihe „Starfleet-Academy“ dürfte daher vor allem die jungen und junggebliebenen „Star Trek“-Fans ansprechen, die gelegentlich auch einmal ein seichtes Abenteuer mit den neuen Helden des Universums lesen wollen und schon einmal auf den philosophischen Kontext verzichten können.