D9E - Die neunte Expansion 11: Ein neuer Himmel für Kana, Karla Schmidt (Buch)

D9E - Die neunte Expansion 11
Ein neuer Himmel für Kana
Karla Schmidt
Titelillustration von Ernst Wurdack
Wurdack, 2016, Paperback, 262 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-95556-020-1 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Der Krieg, auf den sich alle noch in Freiheit lebenden Menschen so lange vorbereitet haben, ist da. Die Hondh haben ihre neunte Expansion gestartet, Schlachtschiffe erschienen auch über Athena. Annelore de Zeen, die graue Eminenz die den Planeten beherrscht, hat den Angriff gerade noch abwehren können.

Doch dabei wurde deutlich, dass sie, dass die Menschheit verloren ist, wenn man nicht Verbündete findet. Die Maschinen-Zivilisation der 1713 hat die Bitte nach Unterstützung abgelehnt, nun ist man auf der Suche nach Alternativen.

Weit abseits des erforschten Raumes sind die Agenten des Den Haag Instituts auf einen Planeten gestoßen, der vielversprechend zu sein scheint. Zwar ist die dort vorherrschende Spezies der Kaita nicht sonderlich hoch entwickelt, doch als man tief in den Koralleninseln, die die Kaita bewohnen, merkwürdige Raumschiffe aus einem unbekannten, unzerstörbarem Material entdeckt, werden die Bewohner für die Kriegsführung interessant.

Karman wird in einen dem Äußeren der Kaita angepassten Körper transferiert, und soll den Planeten und die Raumschiffe erforschen. Dass die Kaita mit ihren Augen nicht nur sehen, sondern diese auch zur Projektion von Gefühlen, ja ganzen Geschichten nutzen erweist sich für den Agenten zunächst als problematisch. Dass diese Fähigkeit etwas mit dem Menger-Schwamm zu tun hat, erweist sich in der Folge als Segen wie auch als Problem - lernt Kerman doch eine Einwohnerin kennen, deren Schwester unter schweren Krämpfen leidet und als Seherin auserwählt wird…


Die Aufgaben bei D9E waren eigentlich klar verteilt; Dirk van den Boom war für den Boom zuständig, sprich das Kriegsgeschehen, Niklas Peinecke für die Technologie, Matthias Falke kümmerte sich um die Spezies. Schon mit Nadine Boos gesellte sich dann eine Autorin zu diesem Triumvirat, die zwar einen Roman vorlegte, der in die D9E-Welt eingegliedert war, jedoch den Blick ein wenig an die Peripherie richtete und uns eine faszinierende Fremdrasse vorstellte.

Auch Karla Schmidt wandert auf diesen Wegen. Inhaltlich schließt dieser Band nahtlos an die Geschehnisse von Niklas Peineckes „Die Sonne der Seelen“ an, geht dann aber inhaltlich doch ganz von der großen Kriegshandlung weg. Stattdessen berichtet uns die Autorin einfühlsam und mit leichter Hand von einem faszinierenden Volk mit außergewöhnlichen Fähigkeiten.

Mit ihren Protagonisten hat sie dabei einen guten Griff getan. Diese sind vielschichtig gezeichnet, erklären uns mehr durch ihr Verhalten als durch simple Info-Drops ihre Welt und tragen so zur Faszination des Textes bei.

In vielen kleinen, zunächst fast unauffällig eingestreuten Bemerkungen bekommen wir das Gerüst, aus dem die Autorin dann ihren Plot baut. Dass dieser ohne große Auseinandersetzungen oder Kämpfe auskommt schmälert die Spannung nicht.

Insoweit ein sehr gelungener Einstand in die Welt von D9E der darauf hoffen lässt, dass die Autorin der Serie treu bleibt.