Enthologien 28: Adel verpflichtet – Blaues Blut und weiße Federn (Comic)

Enthologien 28
Adel verpflichtet – Blaues Blut und weiße Federn
Aus dem Italienischen von Gerlinde Schurr u. a.
Ehapa, 2016, Hardcover, 512 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-7704-3872-3

Von Irene Salzmann

Die 28. „Enthologie“ mit dem Titel „Adel verpflichtet - Blaues Blut und weiße Federn“ bietet auf rund 510 Seiten zwölf sehr lange Geschichten, in denen entweder die Ducks oder Micky und seine Freunde auf die eine oder andere Weise mit Adligen konfrontiert werden oder selbst einen Titel anstreben. Mehrere Geschichten wurden von Romano Scarpa geschrieben und gezeichnet.

 

Hier einige Beispiele für die abwechslungsreichen und amüsanten Erzählungen:
„Auf dem Planeten Moro“ erleben Micky und Minni unglaubliche Abenteuer an der Seite von Dr. Zander und dem Tennisprofi Roul Racket. Mit einer Rakete landen sie auf Moro und versuchen, Kaiser Zing dazu zu bewegen, mit den Computerspielen aufzuhören, deren Energieemissionen eine große Bedrohung für die Erde bedeuten. „Flash Gordon“ goes Disney!
Dagobert Duck ist gewillt, „König Papayos Wünsche“ zu erfüllen, so absurd und unerfüllbar sie auch scheinen. Keine Kosten sind ihm zu hoch, um die Erlaubnis zu erhalten, die Diamanten abbauen zu dürfen, die in dem erloschenen Vulkan der Insel Mangopango entdeckt wurden. Während der König völlig ernst bleibt, amüsieren sich seine Untertanen königlich - warum nur?
Nachdem Dagobert Duck eine für ihn teuer zu unterhaltende Villa an die ‚Vereinigung des Adels e. V.‘ vermietet hat, möchte er seine Kunden gern näher kennenlernen. Diese weisen ihn jedoch ab, da er über keinen Titel verfügt. Einen zu erlangen, ist gar nicht so einfach, darum akzeptiert Dagobert „Die Adelsprüfung“. Gemeinsam mit seinen Neffen und Großneffen nimmt er alle Strapazen auf sich und scheitert am Ende offenbar an seinem guten Herz…


Micky, Minni, Goofy und Indiana Goof sowie Dagobert, Donald, Daisy, Tick, Trick und Track sind die Hauptfiguren dieser Abenteuer. Andere bekannte Figuren treten nur am Rande oder gar nicht auf. Dennoch ist für Abwechslung gesorgt, da die Geschichten verschiedenen Genres angehören und man neben relativ bodenständigen auch fantastische Abenteuer findet, die sogar im Weltraum spielen.

Im Vordergrund stehen die Situationskomik und der Wortwitz. Erfreulicherweise nimmt der ‚Alleskönner‘ Micky Maus diesmal eher die Rolle des Beobachters und Helfers ein. Auch Donald wird weniger gerupft als üblich, wenngleich immer mal eine Lehre aus einem der Abenteuer gezogen wird.

Die Zeichnungen sind disneymäßig bunt und mehr oder minder detailreich, je nach Zeichner. In „Der Wesir von Weia-Weia“ ist Dagobert sogar im blauen Gehrock zu sehen, den ihm gelegentlich die italienischen Koloristen anzogen.

Was man vermisst ist ein Verzeichnis, wann die Geschichten erschienen sind und wo sie bereits veröffentlicht wurden (außer in „LTB Spezial“ 54).

Große und kleine Disney-Fans werden viel Spaß an der humorigen Lektüre haben, die aufgrund ihrer edlen Gestaltung als Hardcover in erster Linie an Sammler adressiert ist, welche lieber gebundene Bücher als wabblige Hefte und Taschenbücher in ihr Regal stellen.