Doctor Who: königliches Blut, Una McCormack (Buch)

Doctor Who
Königliches Blut
Die Glamour-Chroniken
Una McCormack
(Doctor Who: Royal Blood, 2015)
Übersetzung von Susanne Döpke
Cross Cult, 2016, Taschenbuch, 218 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-86425-869-5 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Cross Cult bleibt auch 2016 bei der Veröffentlichung von „Doctor Who“-Romanen am Ball und bringt dabei Titel, die sich mit dem aktuellen zwölften Doktor beschäftigen. Auch wenn „Königliches Blut“ ein Teil der „Glamour-Chroniken“ ist, so lässt sich der Roman auch ohne Kenntnis anderer Titel aus der Reihe lesen.

 

Der Doktor und Clara landen in einem Land, das mittelalterlich scheint, in dem aber trotzdem futuristische Technik zu finden ist, und geraten schon bald mitten in das Netz der Intrigen, die den ohnehin geschwächten Stadtstaat nur noch mehr schädigen.

Herzog Aurelian scheint alles dafür zu tun, dass Varuz nicht untergeht - aber das Vermögen des Landes wird immer geringer und an den Grenzen steht auch schon sein Erzfeind Herzog Conrad bereit, um zuzuschlagen, wenn seine Stunde gekommen ist.

Leider ist auch an seinem Hofe nicht alles so harmonisch, wie es scheint, denn ausgerechnet Aurelians Ehefrau Guena und sein engster Freund Bernhardt scheinen die Anführer eines Komplotts zu sein, das ihn stürzen soll.

Hoffnung bieten da nur die Fremden, die zu keiner der Seiten zu gehören scheinen. Doch bis auf den Doktor und Clara scheinen der Botschafter Conrads, aber auch die geheimnisvollen Ritter, die auf der Suche nach dem „Heiligen Gral“ sind, ihrer eigenen Agenda zu folgen.


Eigentlich ist die „Doctor Who“-Serie ja für ihre verrückten und bizarren Ideen und den Genre-Mix bekannt, aber es ist eine Sache, diesen in bewegten Bildern zu sehen oder in der doch eher statischen Handlung eines Buches präsentiert zu bekommen, Auch ist nicht zu überlesen, dass die Geschichte sich bewusst an jüngere Leser richtet - Stil und Inhalt sind stark vereinfacht und die Charakterisierung der Figuren bleibt rudimentär.

Die Geschichte plätschert erschreckend dahin. Weite Teile des Buches vergehen durch Geplänkel zwischen den einzelnen Fraktionen, und so amüsant die Frotzeleien zwischen dem Doktor und seiner Begleiterin auch sein mögen: wirklich beeindruckt ist man von der Geschichte nicht. Gerade die beiden Hauptfiguren bleiben blass und auf ihre Taten reduziert, etwas mehr Profil erhält eigentlich nur eine der Nebenfiguren, deren eingestreute Ich-Erzählung aber auch immer wieder aus dem Lesefluss reißen kann.

Insgesamt bleibt die Geschichte viel zu oberflächlich, spult die Ereignisse in deutlich überschaubaren Handlungsebenen ab und bedient auch nicht wenige Klischees, die man so schon mehrfach gelesen hat. Es scheint, als fehle dem Buch einfach die Seele; daran können auch die exotischen Geheimnisse und der unterschwellige Humor nichts ändern. Und inwiefern die Geschichte zu einem Zyklus gehören soll, ist auch nur zu erahnen.

„Königliches Blut“ ist einer der schwachen Romane der „Doctor Who“-Reihe. Auch wenn sich die Autorin bemüht, viele Elemente der Fernsehserie einzubinden, so gelingt es ihr doch nicht neben den Ansatz einer Atmosphäre und eine spannende und vielschichtige Geschichte zu erschaffen, die wirklich in den Bann zu schlagen weiß.