O.R.I.O.N. Space Opera 4: Sterbende Sonne, Norma Feye (Buch)

O.R.I.O.N. Space Opera 4
Sterbende Sonne
Norma Feye
Titelbild und Innenillustrationen von Shikomo
Arunya, 2016, Hardcover, 258 Seiten, 14,90 EUR, ISBN 978-3-95810-006-0 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Die „Eos“ ist das Fortschrittlichste, was die Menschheit jemals entwickelt hat. Ein riesiges Raumschiff, das ausgesandt wurde bislang unbekannte Regionen des Alls zu erforschen, die Reise ins Unbekannte anzutreten. Fünf Jahre soll die Mission dauern, eine Mission, die unter keinem guten Stern zu stehen scheint.

Schon einmal wurden die „Eos“ und ihre Crew fast vernichtet, in letzter Sekunde wurde das Schiff von einer bislang unbekannten, technologisch weit überlegenen Rasse gerettet.

Nun zieht das Schiff weiter seine Bahn, folgt dem Auftrag, der es ins All hinausschickte. Dabei kommen Schiff und Besatzung einer verlöschenden Sonne nahe und entdecken auf einem Planeten die Reste einer einstigen Hochzivilisation. Man entdeckt auch mumifizierte, humanoide Wesen, die vor 10.000 Jahren von einer Katastrophe getroffen und getötet wurden. Als einige Fundstücke zur näheren Untersuchung auf die „Eos“ gebracht werden, ahnen weder die diese untersuchenden Wissenschaftler noch die Brücken-Crew, dass sie damit ein trojanisches Pferd an Bord holen.

Zunächst meint man, dass die Cyborgs eine Fehlfunktion haben, dann wird deutlich, dass die menschlichen Besatzungsmitglieder beeinflusst werden. Phobien, ein Misstrauen, das sich überall ausbreitet legt die Crew lahm. Nur Wenige scheinen immun, doch wird es ihnen gelingen, die Vernichtung des Schiffs aufzuhalten?


Eine neue Autorin stellt sich vor. Nachdem die ersten Bände von Guido Krain verfasst wurden, hat er sich nun Unterstützung ins Boot geholt und, um dies vorwegzunehmen, Feye macht dies wahrlich nicht schlecht.

Aus den verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet sie die Veränderungen innerhalb der Crew. Dies verwirrt zunächst ob der vielen Perspektivenwechsel, macht aber auch das Misstrauen unter der Crew, die zunächst schleichende Beeinflussung deutlich und sehr gut nachvollziehbar.

Dazu hat sie mehrere parallel laufende Handlungsplots von Alien-Rassen eingestreut. Zunächst berichtet sie uns von ameisenähnlichen Intelligenzen, dann von einer Sträflingskolonie, auf die Verbrecher deportiert werden und mittels geistiger Beeinflussung gefügig gemacht werden - bis es zu einer Fehlfunktion und anschließender Rebellion kommt.

Das greift sicherlich bekannte Themata auf, wirkt aber, gerade weil sich die Autorin erfolgreich bemüht eigene Wege zu beschreiten, interessant und kurzweilig. Stilistisch unauffällig liest sich das Buch rund, besticht wieder durch die handwerklich vorbildliche Gestaltung mit mehreren farbigen Innenillustrationen und hält das Interesse an der Fortsetzung im Herbst 2016 hoch.