Star Trek Corps of Engineers 2: Heimliche Helden, Keith R. A. DeCandido u.a. (Buch)

Star Trek Corps of Engineers 2
Heimnliche Helden
Keith R. A. DeCandido, Kevin Dilmore, Dayton Ward
(Star Trek: Corps of Engineers 5-8, 2000/2001)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Susanne Picard
Cross Cult, 2016, Taschenbuch, 318 Seiten, 14,00 EUR, ISBN 978-3-86425-855-8 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

„Heimliche Helden“ ist der zweite Sammelband, der bisher nur im eBook erschienenen Reihe „Star Trek Corps of Engineers“, der den Personen endlich Stimme und Raum gibt, die bisher quasi nur als Technologie-Zauberer in der zweiten Reihe standen und gerade einmal Zuträger sein durften; die Ingenieure der Sternenflotte, von denen gerade einmal „Scotty“ und Geordi La Forge zu Ikonen des Universums wurden.

 

Zu Beginn des Bandes ist die Besatzung der „U.S.S. Da Vinci“ immer noch damit beschäftigt, die „U.S.S. Defiant“ zu bergen, ein Schiff der „Constitution“-Klasse, das seit der Mitte des 23. Jahrhunderts als verschollen galt. Doch die „Interphase“, in der es steckt, erweist sich als tückischer als gedacht und auch die Tholianer, die die Bergung nur unwillig erlaubt haben, scheinen plötzlich ihre Meinung zu ändern.

In „Kalte Fusion“ geht es darum, Ersatzteile für Deep Space Nine von der lange verlassenen cardassianischen Station Empok Nor zu holen. Doch leider ist diese nicht ganz so vergessen wie gedacht. Letztendlich bleibt nur die wagemutige Idee von Lieutenant Nog, um zu retten, was zu retten ist.

Derweil ist Sonya Gomez von der „U.S.S. Da Vinci“ abkommandiert, um auf Sarindar Schützenhilfe zu leisten und dort ein ein paar Probleme zu beseitigen. Aber als das Camp von einem seltsamen Wesen angegriffen wird, muss die Erste Offizierin beweisen, dass sie aus hartem Holz geschnitzt ist - auch wenn das in diesem Fall nicht so einfach ist.


Gastbesuche von Figuren, die man bereits aus den Fernsehserien kennt, sorgen immer wieder dafür, dass die Serie auch für die Fans interessant bleibt, die lieber bei den Canon-Figuren bleiben und sich sehr schwer tun, sich an neue Crews und Charaktere zu gewöhnen. Aber den Autoren gelingt das schon ganz gut.

Sie konzentrieren sich bewusst auf eine Handvoll von Figuren aus der Besatzung der „U.S.S. Da Vinci“, um die Leser nicht zu überfordern und gleichzeitig genügend Raum haben, um die Personen angemessen auszuarbeiten und ihnen Entwicklungsmöglichkeiten zu erlauben. Das gelingt vor allem bei der Führungsspitze um Captain Gold.

Die Geschichten selbst sind erstklassige Abenteuer, wie man sie zum Teil auch aus den moderneren Serien kennt. Die Ingenieure der Sternenflotte beweisen immer wieder, dass sie nicht nur geniale Bastler mit innovativen Ideen sind, sondern auch ihren Mann oder ihre Frau stehen können, wenn es darauf ankommt.

Die Abenteuer werden zügig erzählt, bieten die angenehme Mischung aus Abenteuer, Charakter-Entwicklung und Atmosphäre, die man auch schon aus den Serien kennt und garnieren alles mit einem Schuss Humor. Die Handlung lässt zwar nicht ganz so viel Spielraum wie ganze Romane, sorgt aber durch die Straffung für eine solide Spannung von Anfang bis Ende.

„Star Trek Corps of Engineers“ 2: „Heimliche Helden“ setzt den Nachdruck der eBook-Reihe fort. Auch hier mögen die Geschichten zwar durchweg technisch angehaucht sein, bietet aber nicht nur Technogebabbel, sondern auch genau die Abenteuer, die man schon lange aus dem „Star Trek“-Universum kennt und schätzt.