Lucky Luke 88: Lucky Luke gegen Pinkerton (Comic)

Lucky Luke 88
Lucky Luke gegen Pinkerton
(Lucky Luke contre Pinkerton, 2011)
Text: Daniel Pennac und Tonino Benacquista
Zeichnungen: Achdé (Hervé Darmento)
Aus dem Französischen von Klaus Jöken
Ehapa, 2011, Hardcover, 48 Seiten, 12,00 EUR, ISBN 978-3-7704-3407-7

Von Irene Salzmann

Lucky Luke als Held und Retter bekommt unverhofft Konkurrenz: Der Detektiv Allan Pinkerton schnappt ihm einen Schurken nach dem anderen vor der Nase weg. Pinkertons Erfolgsquote ist so hoch, dass man nun ihn als Helden feiert und Lucky Luke in Rente schickt. Nicht einmal Präsident Abraham Lincoln, auf den angeblich ein Attentat geplant ist, will auf Lucky Lukes Warnungen hören und stattet Pinkerton mit noch mehr Befugnissen aus.

Bald sind die Gefängnisse überfüllt, denn Pinkerton und seinen Leute lochen jeden schon bei geringsten Verdachtsmomenten ein. In Konsequenz müssen einige Gauner entlassen werden, darunter die Daltons, die sofort mit neuen Raubzügen beginnen und sich außerdem an Pinkerton rächen wollen. Die Bevölkerung beginnt, sich daran zu erinnern, dass es so etwas mit Lucky Luke nicht gegeben hat - aber der ist ja in Rente…


Allan Pinkerton war ein schottischer Detektiv und lebte von 1819 bis 1884. 1842 wanderte er in die USA aus, da ihm aufgrund seiner politischen Aktivitäten die Verhaftung drohte. In Chicago fand er eine Anstellung bei der Polizei und bekam später den Posten des Sheriffs. Er ist der Gründer der Pinkerton Agency, die als erste Detektei der USA gilt. Für einige Zeit war er für die Sicherheit von Präsident Lincoln verantwortlich.

Diesmal muss der Titelheld erleben, wie schnell und tief man fallen kann, wenn die Mitmenschen ihre Gunst einem anderen schenken: Erst war Lucky Luke der Held der kleinen Leute und geachtet von Politikern, Gesetzeshütern und anderen Würdenträgern, und nun hat man bloß noch Spott für ihn übrig, weil ihm jemand bei der Arbeit - dem Fangen von Gaunern - einige Male zuvorkommt.

Tatsächlich können Allan Pinkerton und seine Detektive zunächst viele Erfolge vorweisen, denn sie bedienen sich neuer Methoden und können aufgrund ihrer Anzahl an vielen Orten gleichzeitig agieren. Anders als Lucky Luke, der nicht aus Eigennutz handelt, sondern einen Beitrag dazu leisten will, dass der Wilde Westen zu einem sicheren Ort wird, strebt Pinkerton jedoch nach Macht. Schließlich schießt er weit über das Ziel hinaus, was natürlich Konsequenzen hat.

Man verrät nicht zu viel, wenn man erwähnt, dass es ein Happy End gibt, wie es sich der Leser wünscht. Tatsächlich ist es weniger die Story als Ganzes, die ein wenige zerfahren wirkt, sondern es sind die witzigen Einzelszenen, in denen auch Bekannte von Lucky Luke auftauchen, allen voran die Daltons und Billy the Kid. Die Ideen und ihre zeichnerische Umsetzung lassen einen immer wieder schmunzeln.

Infolgedessen ist auch das 88. „Lucky Luke“-Album ein Spaß für Groß und Klein, für treue Sammler zudem ein Muss.