Lucky Luke 87: Lucky Luke gegen Pat Poker (Comic)

Morris
Lucky Luke 87
Lucky Luke gegen Pat Poker
(Lucky Luke contre Pat Poker, 1971/1951-1953)
Aus dem Französischen von Gudrun Penndorf
Mit einem Vorwort von Horst Berner
Ehapa, 2010, Hardcover, 48 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-7704-3408-4

Von Irene Salzmann

Das 87. Lucky-Luke-Album mit dem Titel „Lucky Luke gegen Pat Poker“ beinhaltet die Geschichten „Großputz in Red City“ und „Tumult in Tumbleweed“. In beiden Storys begegnet der Titelheld dem Falschspieler Pat Poker und seinen Helfershelfern. Dem Vorwort ist zu entnehmen, dass es sich hierbei um frühe Werke von Morris handelt - man erkennt es auch am Stil.

 

Noch bevor Lucky Luke seine Stelle als Sheriff in Red City antreten kann, passiert ihm ein Malheur: Während er im Fluss ein kurzes Bad nimmt, stiehlt ihm jemand die Kleidung und Jolly Jumper. Einer gerade vorbeifahrenden Kutsche verdankt er es, dass er sein Ziel doch noch erreicht - angezogen, wenn auch mit Kinderkleidung. Natürlich wird er zum Gespött der Stadt, doch schnell beweist Lucky Luke, dass er auch ohne seinen Revolver Probleme zu lösen versteht. Kaum hat er seine Sachen zurück, vergeht Pat Poker und seinen Leuten, die Red City tyrannisieren, das Lachen…

Kaum ist Lucky Luke in Tumbleweed eingetroffen, will sich ein gewisser Angelface mit ihm anlegen. Prompt zieht der Gauner den Kürzeren. Kurz darauf entdeckt Pat Poker den Neuankömmling und wittert sogleich Ärger, denn schon einmal verdarb Lucky Luke ihm die Geschäfte. Die Schurken glauben, ihren Gegner gemeinsam aus dem Weg räumen zu können…


Vor allem die erste Erzählung erfreut durch einige skurrile Szenen, die davon eingeleitet werden, dass Lucky Luke durch sein Missgeschick und die Kinderkleidung wie ein Greenhorn wirkt, eine Menge Spott mit weiteren schrägen Einlagen über sich ergehen lassen muss, er jedoch ein ehrbarer Mann bleibt und mit viel List den Ort von einer Gaunerbande befreit.

Sehr schön knüpft Morris an die Geschehnisse an, als er Pat Poker, diesmal mit einem anderen Helfer, erneut auf Lucky Luke treffen lässt. Inzwischen ist der Held kein Greenhorn mehr, aber sein Gegenspieler ist gewarnt und greift zu drastischeren Mitteln, um den Mann loszuwerden, der ihm schon einmal das betrügerische Handwerk legte.

Die Szenen und der Wortwitz lassen den Leser regelmäßig schmunzeln. Die Zeichnungen wirken noch ein wenig unfertig, da Lucky Luke hier sein markantes Aussehen noch nicht ganz erreicht hat, doch das tut dem Spaß keinen Abbruch.

Sammler und Funny-Freunde werden bestens unterhalten von einem wahren Comic-Klassiker aus der Feder des leider verstorbenen Morris.