Gena Showalter: Atlantis - Das Juwel der Macht (Buch)

Gena Showalter
Atlantis - Das Juwel der Macht
(Jewel of Atlantis - Atlantis 2, 2006)
Übersetzung von Jutta Zniva
Mira, 2016, Taschenbuch, 348 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-95649-293-8 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Ob nun Werwölfe, Vampire oder andere übernatürliche Wesen, Gena Showalter scheint es zu genießen, ihre Liebesgeschichten exotisch einzukleiden und mit einer spannenden Handlung zu versehen. Das macht sich auch in ihrer neuen „Atlantis“-Reihe bemerkbar, deren zweiter Band nun erschienen ist.

 

Atlantis ist kein lange im Meer versunkener Kontinent, kein Mythos, sondern Realität. Tief verborgen unter den Wellen und beschützt von Drachenmagie und seinem eigenen Zauber, bietet das Reich Schutz für alle Wesen, die auf der Erdoberfläche nicht länger erwünscht oder fehl am Platz sind - Gorgonen, Zentauren, Vampire, Werwölfe und mehr.

Seit der Drachenherrscher Darius in der Menschenfrau Grace seine große Liebe gefunden hat, erlaubt er auch anderen Sterblichen, Atlantis zu betreten, wie Grayson James, einem ehemaligen Soldaten und jetzigen Agenten. Er soll das Juwel von Atlantis finden, ehe es in die falschen Hände geraten könnte.

Mit viel Energie macht er sich auf die Suche, doch nur um auf halbem Wege von der schönen Jewel aufgehalten zu werden, die von einer ganzen Horde von Dämonen verfolgt wird. Und auch wenn er es zuerst nicht glauben mag, diese berückend schöne Frau ist das, was er sucht. Dadurch wird sein Leben turbulent und aufregender als ihm lieb ist, denn nun muss er die Halbgöttin um jeden Preis beschützen, auch vor sich selbst, denn er bekommt sie nicht mehr aus dem Kopf. Schon bald ist er ihr so verfallen, dass er es mit allen anderen aufnimmt und dafür bereit ist, jeden Preis zu zahlen.


„Atlantis - Das Juwel der Macht“ ist gewohnte Kost von Gena Showalter. Wie nicht anders zu erwarten, bietet sie einen bunten und exotischen Hintergrund mit all den Wesen, die sie auch schon mehr oder weniger in ihren anderen Reihen hat auftreten lassen. Vampire nehmen hier diesmal nicht die Heldenrolle ein, sind aber auch nicht die absoluten Gegenspieler.

Natürlich dient alles dazu, die Geschichte etwas spannender und actionreicher zu machen, ohne dabei jedoch den Hauptgrund außer Acht zu lassen: die berückend schöne aber naive Heldin mit dem starken Beschützer zusammen zu bringen.

Daher erfüllen die beiden Hauptpersonen natürlich auch alle Klischees, die man von ihnen erwartet. Jewel ist schön und liebenswert, meistens nur dann klug, wenn es angebracht ist und unangenehm auffallen würde - und vor allem irgendwann nur noch auf den Mann an ihrer Seite fixiert. Grayson James ist der knallharte und coole Kämpfer, der sehr schnell aber auch mit einem weichen Kern aufwartet und die Frau, die sein Herz begehrt, natürlich schon bald auf Händen trägt. Letztendlich benutzt die Autorin auch hier die Elemente, die man schon zu Genüge aus ihren anderen Büchern kennt. Letztendlich sind Helden und Schurken, auch das Setting austauschbar und genauso schnell vergessen wie die konventionelle Handlung.

Was bleibt ist eine unterhaltsame Geschichte mit prickelnder Erotik, die sich vor allem für eine lange Fahrt oder am Strand gut lesen lässt, aber darüberhinaus nichts bietet, was man lange in Erinnerung behalten mag.