Perry Rhodan 3: Die Kartografen der Unendlichkeit 3 (Comic)

Kai Hirdt
Perry Rhodan 3
Die Kartografen der Unendlichkeit 3
Titelillustration und Zeichnungen von Marco Castiello
Cross Cult, 2016, Heft, 48 Seiten, 4,99 EUR

Von Christel Scheja

Mit einem Monat Verspätung erscheint nun das dritte Heft der „Perry Rhodan“-Serie, mit der Cross Cult versucht, eine Comic-Adaption der bekannten Heftromanserie auf dem deutschen Markt zu etablieren. Dabei hat man keine Mühen gescheut und hochwertige Künstler angeworben, ebenso wie einen Autor, der sich in der Materie gut auskennt.

 

Noch immer versuchen Perry Rhodan und seine Freunde in die Milchstraße zurückzukehren, nachdem das Generationenraumschiff „Sol“ in eine ferne Galaxis verschlagen wurde. Dabei helfen können wohl nur „Die Kartographen der Unendlichkeit“, aber alle Versuche, mit diesen in Kontakt zu kommen, sind nicht nur erbärmlich fehlgeschlagen, sondern haben ihnen auch ziemlichen Ärger mit den eigentlichen Machthabern der Galaxis eingebracht.

Haben sie auf das falsche Pferd gesetzt, weil sie einer Spezies vertraut haben, die von den anderen geächtet wird? Es sieht fast danach aus, denn Perry und seine Begleiter müssen sich schon bald schweren Anklagen stellen, die in ihrem Tod enden könnten, wenn sie sich nicht irgendwie aus den Schuldzuweisungen herauswinden können. Nun sind Teamgeist und Verstand gefordert, um das Verhängnis aufzuhalten.


Die Schwierigkeit eine Romanheftserie, in der immer wieder neue Figuren Raum bekommen und daher das Ensemble recht groß ist, in den doch ziemlich begrenzten Rahmen eines Comic-Heftes zu quetschen, ist der Punkt, an dem viele Projekte dieser Art scheitern, und nach dem dritten Band wird man das Gefühl nicht los, dass Autoren und Künstler sich auch hier viel mehr vorgenommen haben, als die Materie tatsächlich hergibt.

Die Geschichte ist ohne Zweifel spannend aufbereitet und lässt stellenweise sogar „Perry Rhodan“-Feeling aufkommen, wenn man sich an die moderne Superhelden-Darstellung der Figuren gewöhnt hat, auch die Action ist griffig - aber dennoch fehlt es der Handlung und nicht zuletzt den Figuren an Substanz. Es sind einfach zu viele Figuren, die hier interagieren müssen, um etwas zu erreichen - daher kommen sie alle mehr oder weniger zu kurz. Perry mag zwar diesmal die entscheidende Aufgabe haben, aber er gewinnt dadurch auch nicht mehr an Profil.

Letztendlich bleibt ein zwiespältiger Eindruck zurück. Die Bemühungen des Künstlerteams, auch Fans in den Bann zu schlagen und nicht nur Comic-Leser auf die Serie neugierig zu machen, sind durchaus zu erkennen - gelegentlich gelingt es auch, die richtige Atmosphäre aufkommen zu lassen, aber alles in allem bleibt nach der Lektüre doch zu wenig zurück, um wirklich ganz und gar zu überzeugen.

Es ist den Machern auch diesmal gelungen, die „Perry Rhodan“-Serie weiter zu entstauben und ihr einen neuen Look zu geben, aber das genügt nicht, um altgediente Fans wie auch Neueinsteiger auf Dauer zu fesseln. Dafür fehlen Handlung und Figuren immer noch zu sehr Substanz.