Dorian Hunter 83: Der Orden von Delphi, Catherine Parker & Simon Borner (Buch)

Dorian Hunter 83
Der Orden von Delphi
Catherine Parker & Simon Borner
Titelillustration von Mark Freier
Zaubermond, 2016, Taschenbuch, 206 Seiten, 14,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Nachdem das verblieben Dämonenkiller-Team die Gefahr, die von der Eisdämonin Mainica ausgegangen ist, ausgeschaltet hat, wäre die Zeit da, endlich einmal durchzuatmen und sich neu zu positionieren. Doch das scheint Dorian Hunter und seinen Gefährten nicht vergönnt zu sein.

Der Orden von Delphi, der seit Jahrtausenden dafür sorgt, dass Propheten aus dem Verkehr gezogen werden um nur ja keine Prophezeiungen zum bevorstehenden Auftauchen der Stadt des Wahnsinns an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen, hat sich auf Dorians Fersen geheftet. Über den Dämonenkiller - aber auch über Coco Zamis, die neue Schiedsrichterin der Schwarzen Familie -, versucht der Orden, des Hermaphroditen Phillip habhaft zu werden.

Sowohl in London als auch in Wien heften sich die Agenten des Ordens auf die Spuren derjenigen, die Phillip wichtig sind. Während diese noch versuchen, die Geheimnisse der sie verfolgenden weißen Magier zu ergründen, werden sie geschickt ausmanövriert und gefangengesetzt.

In seiner früheren Existenz als Hugo Basserak kommt Dorian den rätselhaften Vorkommnissen auf die Spur. Diese führte ihn damals wie heute als Entführungsopfer nach Kapstadt.

1796 war er als Hugo schon einmal in der südafrikanischen Stadt und kämpfte damals in den Höhlen unterhalb des gigantischen Felsens gegen Schatten - merkwürdige Wesen, die mit den Dämonen im Krieg lagen. Jetzt wagen diese, unterstützt von dem Orden, einen neuen Vorstoß, ihre Heimat aus den Wogen des Meeres und der Dimensionen wieder auferstehen zu lassen -  sie benötigen dazu Phillip…


Im neuesten „Dorian Hunter“ präsentieren uns die Autoren nichts wirklich umwerfend Neues. Zwar führen sie eine neue Bedrohung sowohl für Menschen wie für Dämonen ein, lösen den Konflikt dann aber bereits im aktuellen Buch wieder auf. Dabei hätten die Tentakelschatten durchaus das Potential gehabt, die Schwarze Familie vor ernste Probleme zu stellen. Gerade durch die Verknüpfung mit der Vergangenheit - neben dem Lebens Hunters als Hugo Basserak erhalten wir auch Einblicke in die Geschichte des Orakels von Delphi und des Ordens - las sich der Plot interessant. Auch, vielleicht sogar gerade weil die Handlung einmal nicht auf eine über mehrere Veröffentlichungen hinweg vorgesehenen Bogen ausgelegt wurde, konzentrierten sich die beiden Autoren ganz auf die wenigen handlungsrelevante Gestalten. Das sind alle liebgewonnene Figuren, wobei Susanne Wilhelm ihrem Ruf, altbekannte Figuren rigoros auszusortieren, treu bleibt.

Ein gelungener „Solo-Roman“ also, der die große Handlung zwar nicht wirklich fortsetzt, der dafür aber routiniert unterhält.