Andrea Bottlinger & Christian Humberg: In 80 Welten durch den Tag (Buch)

Andrea Bottlinger & Christian Humberg
In 80 Welten durch den Tag
Titelillustration und Zeichnungen von Martin Frei
Cross Cult, 2015, Flex, 240 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-86425-729-0 (auch als eBook erhältlich)

Von Irene Salzmann

Andrea Bottlinger ist als Autorin („Aeternum“), Lektorin und Übersetzerin tätig, Christian Humberg ebenso („Perry Rhodan NEO“). Den Illustrator Martin Frei kennt man unter anderem durch den Comic „Lanternjack“. Alle sind sie bekennende Geeks.

Analog dem Titel von Jules Vernes fantastischem Roman „In 80 Tagen um die Welt“ nannten die Autoren ihren humorigen Geek-Leitfaden „In 80 Welten durch den Tag“. Diese Benennung lässt spontan glauben, dass man hier in Hommagen an 80 (mehr oder minder) bekannte Fan-Welten schwelgen, Aha-Effekte auskosten und vielleicht ein paar Geheimtipps erhalten kann, welche weiteren Filme, Bücher, Comics und Games man unbedingt noch kennen sollte.

Der Untertitel „Warum Geeks einfach mehr (vom) Leben haben“ weist vorsichtig darauf hin, dass dem nicht so ist, sondern die Autoren vielmehr dem Geek-Phänomen an sich nachgegangen sind: Was ist ein Geek? Wofür interessiert er sich? Wodurch unterscheidet er sich von Nicht-Geeks? Wie kann sich ein erwachsener Mensch/Geek überhaupt mit Fantasie-Figuren identifizieren und die Welt um sich herum vergessen, sobald seine Lieblingsserie im Fernsehen läuft?


Beim Lesen erkennt der Geek sich und Gleichgesinnte auf Anhieb wieder; er darf über die eigenen Marotten schmunzeln. Aber etwas Neues erfährt er nicht, und die Aha-Effekte beschränken sich auf die Erwähnung von Genre-Klassikern wie „Star Trek“, „Star Wars“, „Perry Rhodan“, „X-Men“ & Co. sowie ein paar Autoren - natürlich nicht erschöpfend, denn das würde den Rahmen des Buchs sprengen und an der eigentlichen Intention vorbeigehen. Stattdessen werden allgemein alle Bereiche kurz beleuchtet, in denen ein Geek aktiv sein kann, und dazu gehören auch Conventions, Cosplay, Live Action Role Play, Pen & Paper-Spiele und vieles mehr.

Eigentlich sollte man das amüsante Buch besser in die Hände eines Nicht-Geeks legen, dessen Partner ein eingefleischter Geek ist, denn es bittet auch um Verständnis für ein Hobby, das doch recht vielen Leuten Spaß macht. „Papa, Papa, die schreiben hier über dich, das bist genau du, guck mal…“.