J. R. Ward: Gefangenes Herz - Black Dagger 25 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 17. Januar 2016 10:01
J. R. Ward
Gefangenes Herz
Black Dagger 25
(The Shadows, Part 1)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Corinna Vierkant
Heyne, 2015, Taschenbuch, 404 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-453-31700-0 (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Einst herrschte er über die Vampirgesellschaft - der König der Vampire. Beschützt durch den Orden der Black Dagger und unterstützt durch die Adeligen der Vampire wurde ihre Existenz vor den Menschen geheimgehalten. Seit Jahren aber schon steht Wrath in der Kritik. Die Lesser Omegas überfallen die Anwesen der Vampire, meucheln altehrwürdige Familien. Seitdem Vampire aus der Alten Welt an die Ostküste übersiedelten, ist Wraths Herrschaftsanspruch massiv infrage gestellt.
Dass der Anführer der Renegaten sich an eine der Auserwählten der Jungfrauen der Schrift gebunden hat, entspannt die Lage zunächst.
Währenddessen rücken Trez und Selena in den Vordergrund. Trez, der Gesalbte, der eigentlich die Prinzessin der s’Hisbe schwängern soll, hat sich an die Auserwählte gebunden. Dass diese von einer tödlichen Erbkrankheit befallen wird, die sie plötzlich und unerwartet verknöchern lässt, sorgt für die Dramatik. Der jungen Liebe scheint keine große Zukunft bevorzustehen. Doch solange Selena der Starre noch nicht ausgesetzt ist, will sie nur zwei Dinge: mit Trez ihre Erfüllung suchen und leben - Fortsetzung folgt…
Eigentlich schien die Geschichte der Black Dagger erzählt, eine Zäsur stand nach dem letzten Roman, der für seine Übersetzung wie üblich in zwei Teile aufgesplittet wurde, an. Doch vorliegendes Werk setzt inhaltlich nahtlos an die bekannten Geschehnisse an. Wie wir dies von J. R. Ward kennen, stellt sie jedes Mal andere Protagonisten aus dem Umfeld der Black Dagger ins Zentrum des Geschehens. Nachdem die Autorin die Black Dagger selbst und ihren König so beleuchtet hat, rücken nun die Figuren der Peripherie ins Spotlight.
Inhaltlich ändert sich dabei wenig. Nach wie vor erwartet den Leser eine Mischung aus intensiv geschilderten Sex-Szenen und packenden Kämpfen. Dabei sind die Grenzen längst verschwommen. Ging es zu Beginn der Serie um den Kampf der Dagger gegen die Lesser, werden letztere zwischenzeitlich mit Drogen durch Vampire beliefert, tobte ein Bürgerkrieg unter den Vampiren und bedrohen Verrat und Missgunst die Gesellschaft der Vampire. So mischen sich die Darstellungen von pflichtbewussten Kriegern, die ihrem König treu dienen mit eher zwielichtigen Gestalten, deren Motive eher von Eigennutz geprägt sind, die sich im Verbrecher-;ilieu tummeln und ihre eigenen Pläne vorantreiben.
Das erinnert weiterhin deutlich an Telenovelas, nur eben mit einem übernatürlichen beziehungsweise Kampfelement und der gegenüber den TV-Serien wesentlich plakativer geschilderten erotischen Beimischungen. Dabei übt die Reihe durchaus eine gewisse Sog-Wirkung auf den Rezipienten aus, weiß man doch, was man bekommt, wenn man ein neues Black-Dagger-Buch aufschlägt.