Fables 26: Lebewohl (Comic)

Bill Willingham
Fables 26
Lebewohl
(Fables 150, 2015)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Zeichnungen von Mark Buckingham, Steve Leialoha, Andrew Pepoy u.a.
Panini, 2015, Paperback mit Klappenbroschur, 144 Seiten, 19,99 EUR, ISBN 978-3-3-95798-564-4

Von Christel Scheja

„Glücklich bis an ihr Ende“ endete viel zu offen, um die Geschichte der „Fables“ enden zu lassen - tatsächlich bedurfte es noch eines weiteren Bandes, der auch in den USA nicht mehr als dünnes Heft, sondern als dicke Sonderausgabe erschien und das Märchen enden lässt. In „Lebewohl“, der 26. Graphic Novel, erfährt der Fan also nun, wie die Helden und Schurken ihr wohlverdientes Ende finden, wie immer dieses auch aussehen muss.

 

Wie in der Nummer davor, werden viele kleine Geschichten erzählt, um den Figuren gerecht zu werden. Flycatcher ist zwar kein Krieger, aber er übernimmt es, den Kampf gegen den Prinz Brandish aufzunehmen, um diesen endlich zu bestrafen. Doch letztendlich ist es nicht er, der den Schurken endlich seiner gerechten Strafe zuführt.

Auf der anderen Seite spitzt sich der Konflikt zwischen den Schwestern Rose Red und Snow White zu. Der alte Familienfluch würde sie ja eigentlich dazu verdammen, einander zu töten, und so rüsten sich beide für die große Schlacht.

In Fabletown selbst erfüllt sich das Schicksal von Frau Totenkinder und Cinderella, die schon lange einen gewissen Groll aufeinander hegten. Die magische Stadt ist zwar schon seit dem Einwirken von Mr. Dark nicht mehr vor den Augen den Menschen verborgen, aber Zugang finden diese erst jetzt nach einer weiteren magischen Entladung.

Am Ende steht auch das Schicksal der Kinder von Snow White und Bigby Wolf im Raum. Auch ihr Leben wird von einer Prophezeiung überschattet - letztendlich liegt es aber immer an einem selbst, wie man sie auslegt.


Alles in allem gibt es noch einmal ein Wiedersehen mit vielen Figuren aus der Serie, die man im Lauf der Zeit kennen und lieben gelernt hat. Helden wie Schurken haben ihre Auftritte, und ihr Abschied ist wie in den klassischen Märchen sehr facettenreich. Nicht jeden erwartet ein Happy End, viele aber können am Ende glücklich und zufrieden weiter leben und finden ihren Platz in den neuen Welten und an den Orten, die sie sich selbst zum Leben ausgesucht haben.

Natürlich ist die Spannung eher moderat, aber Bill Willingham und Mark Buckingham wissen immer noch zu überraschen und gewissen Entwicklungen eine ganz neue Wendung zu geben, so dass durchaus Spannung da ist.

Auch die Charaktere dürfen sich noch einmal von ihrer besten Seite zeigen und damit beweisen, wie sehr sie sich inzwischen weiterentwickelt haben, ohne dabei jedoch ihre Identität zu verlieren

Selbst das Artwork ist wie aus einem Guss, da neben den beiden Machern nur noch altgediente Künstler der Serie am Werk sind und diesen letzten Seiten der Saga einen besonderen Glanz verleihen und sie zum letzten großen Highlight machen, die das Lebenswerk von Willingham und Buckingham würdig abschließt.

So ist der 26. Fand von „Fables“ eine runde Sache, das „Lebewohl“ ein Fest für die Fans, die die Serie sehr geschätzt haben, die Autor und Künstler laufen noch einmal zu Hochform auf, um die Figuren würdig zu verabschieden und ihnen ein Ende zu gönne, wie man es sich bei Märchenfiguren nicht anders wünschen möchte.