Dorian Hunter 81: Flucht nach Varennes, Uwe Voehl & Catherine Parker (Buch)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 28. November 2015 11:31
Dorian Hunter 81
Flucht nach Varennes
Uwe Voehl & Catherine Parker
Titelillustration von Mark Freier
Zaubermond, 2015, Taschenbuch, 204 Seiten, 14,95 EUR (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Nach wie vor verfolgt Dorian Hunter die übermächtig scheinende Steinzeitdämonin Mainica. Um der aus ihrem sibirischen Gefängnis entkommenen Dämonin Herr zu werden, hat sich eine gar merkwürdige Allianz zusammengefunden. Neben Hunter und dem ehemaligen KGB-Agenten Kiwibim haben sich dem Dämonenkiller auch die babylonische Vampirin Salamanda Setis, der Vampir Julian und der Zyklop Tirsos angeschlossen.
In der Nähe von Versailles, das Hunter aus seinen aktuell auftauchenden Erinnerungen an sein Leben als Hugo Bassarak noch bestens kennt, kommen sie der flüchtenden Eisdämonin wieder auf die Spur. Fast können sie sie bannen und die auf ihrem Körper tätowierten Bannzeichen erneuern, doch dann gelingt es Mainica wieder, zu entkommen.
Als die Flüchtige auf zwei seit Jahrhunderten verschollene Bannsärge trifft und das in einem der Särge gefangengehaltene Böse befreit, wird dabei etwas freigesetzt, das die Welt der Menschen vernichten könnte…
Beide Autoren widmen sich in ihren Texten nicht nur der Bedrohung durch die Eishexe, sondern beschäftigen sich auch intensiv mit einem der früheren Leben des Dämonenkillers. Dieses Mal geht es nach Paris ins Jahr 1791, das Jahr, in dem das Proletariat den Aufstand wagte und ihr König Ludwig, wie bekannt, unter der Guillotine sein Leben aushauchte.
Als Hugo Bassarak begleiten wir den Dämonenkiller bei seinen Nachforschungen, was die Vampire unter der Bastille suchen. Als das gefürchtete Gefängnis nach der Erstürmung dem Erdboden gleich gemacht wird, graben die Dämonen hier nach den dort versteckten Särgen.
Neben diesem recht kurzem, aber durchaus informativ gehaltenen geschichtlichen Exkurs in die Zeit der Aufstände gegen den Sonnenkönig geht es in der Auseinandersetzung mit der Eisdämonin voran. Wer hier mit großen Grusel-Szenen rechnet, der wird in diesem Band enttäuscht. Stattdessen erleben wir mit, auf welch scheinbar mühelose Art und Weise Mainica ihre Kräfte ausübt.
Hier haben die Autoren, angeleitet von Susanne Wilhelm, eine fast schon übermächtige Dämonin aufgebaut, gegen die, aller Wahrscheinlichkeit nach, auch ein Dorian Hunter in Bestform wenig Erfolgsaussichten hat. Hier sehe ich eine Gefahr insoweit, als die Gegner unseres Dämonenkillers immer mächtiger werden, während seine Unterstützer abnehmen, er selbst nach wie vorangeschlagen ist. Wie kann, wie wird ein Mann wie Hunter, der es inzwischen gewohnt ist, auf ein Netzwerk von Unterstützern zurückgreifen zu können, hier überhaupt noch punkten - Dämonenbanner, Gnosten und Silbergeschosse genügen hier wohl kaum mehr…