Doctor Who: Der elfte Doktor 1: Nachleben (Comic)

Nick Abadzis
Doctor Who: Der elfte Doktor 1
Nachleben
(Doctor Who - The Eleventh Doctor 1-5, 2014)
Aus dem Amerikanischen von Claudia Kern
Titelillustration von Alice X. Zhang
Zeichnungen von Simon Fraser & Boo Cook
Panini, 2015, Paperback, 144 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-95798-288-9

Von Christel Scheja

Weiter geht es mit den Abenteuern des zeitreisenden Außerirdischen, der nun bereits seit 52 Jahren und in dreizehn Inkarnationen die Fans in Großbritannien und mittlerweile auch dem Rest der Welt begeistert. Grund genug für Titan-Comics, Serien zu starten, die die Abenteuer des ungewöhnlichen Helden nacherzählen. So auch die des elften Doctors, der bis Ende 2013 von Matt Smith verkörpert wurde.

 

Der Doktor hat Amy und Rory nach ihrer Hochzeit und dramatischen Abenteuern endlich einmal zurückgelassen, damit sie ihre Feier und die Flitterwochen genießen können. Natürlich gerät er wieder in Schwierigkeiten, nun da er alleine ist, auch wenn sich diese nur darum drehen, einen übermütigen Hund wieder einzufangen, was auf der Erde schon für einige Aufregung sorgt.

Dabei macht er die Bekanntschaft der resoluten aber bodenständigen Alice Obiefume, deren Leben im Moment nicht ganz so rosig aussieht. Denn nach dem Verlust der geliebten Mutter bekommt sie nicht die Möglichkeit angemessen zu trauern, denn sie verliert nicht nur ihre Arbeit, sondern wird auch aus ihrer Wohnung gekündigt. Das Aufeinandertreffen mit dem Doktor ist ein Lichtblick, der sie diese Sorgen erst einmal vergessen lässt.

Doch auch auf exotischen, fremden Welten und an bizarren Orten verliert sie nicht den Blick für das Wesentliche, was ihr und dem Doktor mehrfach das Leben rettet.


Anders als die zehnte Inkarnation von David Tennant, hat Matt Smith seinen Doktor wesentlich fröhlicher und entspannter angelegt. Zwar hat auch er dunkle Momente, aber in der Regel ist der elfte Doktor eher ein unbeschwerter Kindskopf, der mit staunenden Augen und ohne Vorurteile in die Welt schaut, allem und jedem erst einmal eine Chance gibt.

So von allem Irdischen abgehoben braucht er natürlich einen bodenständigen Begleiter und den findet er in der ruhigen Ex-Bibliotheksangestellten mit dem traurigen Leben. Alice ist ein gelungener Charakter, der in der Geschichte so richtig zur Geltung kommt und den passenden Gegensatz zum quirligen Doktor bietet. Durch sie verkommt die Handlung nicht nur zum Klamauk, sie sorgt auch für eine angemessene Ernsthaftigkeit, die das Abenteuer umso interessanter wirken lässt.

Die Geschichten greifen alle ineinander, sind einfallsreich und verspielt, so wie man es eben auch aus der Fernsehserie kennt. Die Zeichnungen sind von hoher Qualität und zeigen die Figuren so, dass man sie auch wiedererkennen kann. Vor allem aber die Farbgebung kann sich sehen lassen, gerade am Anfang, als die farbensprühende, knallbunte Welt des Doktors Einzug in die triste, monochrome Welt von Alice hält.

Auch „Nachleben“ das Comic-Debüt des elften Doktors aus dem Universum von „Doctor Who“, kann sich sehen lassen. Wieder beweisen die Künstler, dass sie ihre Hausaufgaben gut gemacht haben und nicht nur die Stimmung und Erzählweise der Fernsehserie einfangen können, sondern auch sehr interessante Figuren und Abenteuer erfinden können, die die Erlebnisse des Helden angemessen ergänzen.