Nautilus 73 (Magazin)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 06. April 2010 20:29
Nautilus 73
April 2010
Abenteuer Medien Verlag, 2010, A4-Magazin, 52 Seiten, 4,50 EUR
Christel Scheja
Wieder einmal richtet die Redaktion der „Nautilus“ ihr Schwerpunktthema nach kommenden Filmhits aus, da damit das Interesse einer breiteren Öffentlichkeit geweckt wird und nicht nur das der alteingesessenen Genrefans.
Diesmal wird mit der Neuverfilmung von „Kampf der Titanen“ ein interessantes Zeichen gesetzt, erinnert nicht nur der Film daran, dass die Antike und ihre Heroen sowie die zahlreichen Ungeheuer die europäische Sagenwelt stark geprägt haben. Auch die Fantasy kann sich nicht davon freisprechen und schon gar nicht die Heldenmythen.
So wird nicht nur der Film vorgestellt, sondern weitere Artikel beschäftigen sich mit „Wurzel aller Abenteuer – Griechische Helden in Kino und TV“ und geben einen Überblick über die wichtigsten Verfilmungen von griechischen Sagen, angefangen mit der „Ilias“ und „Odyssee“, bis hin zu der „Argonauten“- und „Perseus“-Saga. Die Vielfalt der Interpretationen, gerade in Serien wie „Hercules“ und „Xena“, wird ebenso gewürdigt wie der Anteil von Ray Harryhausens Tricks.
Auch die Literatur ist beeinflusst worden, das merkt man sehr gut an den Motiven der „Griechischen Mythologie“ in Fantasy-Romanen, an das Bild der Satyre und anderer Monster und Wesen wie Zyklopen.
Der andere phantastische Film, der die Zuschauer in die Kinos locken wird, ist „Drachenzähmen leicht gemacht“. Passend dazu beschäftigt man sich mit Ungeheuern, die vielleicht gar keine sind – oder mehr als das. Den Spuren der so genannten Wasserspeier geht man in „Gargoyles – Beseelte Geschöpfe aus Stein“ nach. Drachen werden diesmal nicht in der Mythologie sondern in der aktuellen Fantasy-Literatur betrachtet, und schließlich wird auch ein Blick auf „Die realen Tiere hinter dem Mythos“ geworfen.
Wie immer gibt es natürlich auch die üblichen Rubriken in denen aktuelle Bücher auf Papier und CD und weitere aktuelle phantastische Filme vorgestellt werden. Diesmal ist überraschenderweise auch dem Spiel etwas mehr Raum gegeben worden, zum einen erinnert man an die seit den späten 1980er Jahren auch bei uns erhältlichen Abenteuer-Spiel-Bücher und stellt einige Computergames wie „Drakensang“ oder „Assassins Creed“ vor.
Gerade die Hintergrundartikel zu griechischen Mythen, Gargoyles und Drachen sind sehr informativ und spannend aufbereitet, da die Autoren nicht nur auf altbekanntem herum reiten, sondern auch Aspekte einbringen, die erfahrene und langjährige Leser noch nicht kennen oder schon längst wieder vergessen haben.
Dazu kommt, dass die Beiträge wieder einmal sehr lebendig und trotz der Informationsfülle gar nicht trocken geschrieben wurden und sich an alle wenden, die Interesse an den beiden Schwerpunktthemen haben. Gerade das macht das neue Heft sehr abwechslungsreich und vielfältig.
Erneut beweisen die Redakteure und Autoren der „Nautilus“, dass sie den Markt und seine Trends sehr genau beobachten und ihren Teil dazu beitragen, um das Interesse und die Faszination zu vertiefen – gerade auch bei Themen, die immer wieder aktuell sind und niemals ganz aus Büchern und Filmen verschwinden werden.