Numbers - Die Logik des Verbrechens - Season 5 Box (DVD)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 14. Oktober 2015 10:48
Numbers - Die Logik des Verbrechens - Season 5 Box
USA 2008
Von Christel Scheja
Ganz offensichtlich werden nun auch die letzten Staffeln der Serie „Numbers - Die Logik des Verbrechens“ auf DVD veröffentlicht, denn nach dem Erscheinen der vierten zögerte Paramount nicht lange damit, auch die fünfte nach nur drei Monaten zu veröffentlichen. Nun fehlt nur noch die sechste und letzte Staffel, damit die Serie endlich komplett ist.
Schon seit einigen Jahren arbeiten die Brüder Don und Charlie Eppes erfolgreich zusammen, auch wenn sie früher so ihre Schwierigkeiten hatten, da sie sehr unterschiedlich sind. Don ist der erfolgreich Leiter einer FBI-Einheit in Los Angeles. Zusammen mit seinem Team, bestehend aus Liz Warner, Davis Sinclair und Colby Grainger, ist er immer wieder auf den Straßen unterwegs und greift dort ein, wo die Polizei alleine nicht weiterkommt oder staatenübergreifende Verbrecher am Werke sind. Charlie Eppes ist ein mathematisches Wunderkind und Professor, arbeitet im geschützten Raum der Universität an wichtigen Projekten. Das änderte sich aber, als er durch Zufall mit in die Arbeit seines Bruders eingebunden wurde und sich dabei zeigte, dass gerade sein Wissen um Statistik und mathematische Gleichungen aller Art, durchaus nutzbringend bei den Ermittlungen sein können, wenn man sie richtig zu übertragen weiß. Mittlerweile stehen ihm auch sein ehemaliger Professor und Mentor Larry Fleinhardt und die ebenso schöne wie begabte Doktorin Amita Ramanujan zur Seite, die vor allem eine begnadete Hackerin ist.
Allerdings hat sich Einiges verändert. Zum FBI-Team ist eine Neue gestoßen, Nikki Betancourt hat vorher beim LAPD gearbeitet und neigt dazu, impulsiv zu reagieren, was Don nicht unbedingt brauchen kann, denn er hasst es, Team-Mitglieder zu verlieren. Doch leider bringt sich die junge Frau mehrfach in Gefahr, so dass es Streit gibt. Zudem ist es ihm derzeit nicht mehr möglich, auf die Hilfe seines Bruders zurückzugreifen, was sich schmerzhaft bemerkbar macht, seit Charlie seine Sicherheitsfreigabe verloren hat und ihm sogar Gefängnis droht, weil er die nichtmilitärischen Forschungsergebnisse eines afghanischen Kollegen an dessen Freunde im Heimatland übermittelte und ihn in den Verdacht brachte, Landesverrat begangen zu haben. Davon wurde der Mathematik-Professor zwar mittlerweile freigesprochen, aber das FBI scheint immer noch nicht bereits zu sein, ihn wieder als Berater einzustellen - vor allem Dons Chef scheint dagegen zu sein. Zwar springen Larry und Amita immer wieder in die Bresche, aber Charlie muss gelegentlich doch heimlich eingreifen. Aber gerade in diesen schwierigen Zeiten bemerken die beiden Brüder wieder, wie eng sie eigentlich zueinander stehen, was vor allem ihren Vater zufriedenstellt, der auch andere Zeiten kannte.
Bis Charlie wieder offiziell mit dabei ist, dauert es eine ganze Weile. Aber trotzdem hören die Verbrechen nicht auf, so wie der Mord an zwei jungen Freeclimbern, der Mord an sechs Besuchern eines Coffee-Shops, unter denen auch ein Cop war, oder die Jagd nach einem jungen Ganoven, der verschiedene Banken bereits um Millionen geprellt hat. Immer wieder steckt mehr hinter allem, als man denkt. Und wie soll man mit den Studenten umgehen, die sich zu einer Bürgerwehr formieren, um einen gefährlichen Gangsterboss aufzuhalten? Dann gerät auch Don in Lebensgefahr, denn ein Verbrecher ist aus dem Gefängnis geflohen, um sich an ihm zu rächen.
Zugleich stehen Veränderungen im Team an, denn Liz bekommt ein verlockendes Angebot, das sie nicht ablehnen sollte. Und am Ende erkennt Charlie wieviel ihm Amita mittlerweile wirklich bedeutet - auch wenn er immer noch Schwierigkeiten hat, Menschen so nahe an sich heran zu lassen. Doch das zählt nicht mehr, als sie zwischen Teufel gerät, die sich für Engel halten.
„Numbers - Die Logik des Verbrechens“ ist keine der Serien, in denen allein die Aufklärung der Verbrechen zählt und die Helden kaum Profil entwickeln dürfen, sondern ist eher das Gegenteil. Hier sind es die Menschen, die den Machern wichtig sind. Die Fälle sind innerhalb einer Folge aufgeklärt und abgeschlossen, die wahren Schuldigen werden schnell überführt; anders sieht es bei den Problemen aus, denen sich die Brüder, ihr Vater und ihre Freunde stellen müssen. Denn immerhin hat sich Einiges verändert, seit Charlie die verhängnisvolle eMail abgeschickt hat. Zwar kommt er schon bald wieder frei und wird von dem Verdacht des Landesverrats freigesprochen - die Sicherheitsfreigabe wird ihm aber weiterhin versagt, was Feinde von Don weidlich auszunutzen wissen, um ihm Steine in den Weg zu legen.
Immerhin merkt der FBI-Agent, wie wichtig ihm sein Bruder geworden ist. Das bringt ihn aber auch dazu, viel nachzudenken und sich zu fragen, was in seinem eigenen Leben schief gelaufen ist. Gleichzeitig kabbelt er sich mit der Neuen im Team, die noch nicht begriffen hat, dass sie durch ihr Verhalten auch andere in Mitleidenschaft ziehen kann.
Während die Fälle der Woche so in sich geschlossen sind und sich kaum noch in den nächsten Episoden widerspiegeln, entwickeln sich die Figuren weiter. Das merkt man vor allem an Charlie, der weitaus mehr am normalen Leben teilnimmt als früher, auch wenn er immer noch vor der einen oder anderen Veränderung zurückschreckt. Doch auch das beginnt sich im Verlauf der Staffel zu verschieben. Genau so wie die Dynamik in Dons Team.
Zuschauer dürften die Serie letztendlich schätzen, weil gerade die menschliche Seite immer noch genug Überraschungen bietet, während sich bei der Aufklärung der Fälle schon eine gewisse Routine eingeschlichen hat, auch wenn diese durch Charlies Fehlen beim FBI gelegentlich ein wenig aufbricht und für neue Dynamik sorgt.
Wie schon in der letzten Staffel, sind die einzelnen Episoden sehr abwechslungsreich gestaltet. Natürlich geht es oft genug um Mord und Entführungen, aber nicht immer sind diejenigen wirklich die Schuldigen, auf die die Indizien hinweisen. Don und sein Team werden sogar mehrfach erst einmal auf eine falsche Fährte gelockt. Und persönliche Verwicklungen sorgen schließlich dafür, dass sie in Manches tiefer hineingezogen werden, als ihnen lieb ist.
Alles in allem kommen die liebgewonnenen Figuren wieder völlig zu ihrem Recht, auch die Nebencharaktere dürfen sich weiter entwickeln und immer wieder neue Facetten ihres Wesens zeigen, was auch schon einmal für Spannung sorgen kann.
Die Staffel umfasst wieder die normalen 23 Folgen, so dass die übergeordneten Handlungsbögen mehr Zeit haben, sich zu entwickeln, auch wenn diese natürlich so leicht zu erfassen sind, dass man auch schon einmal die eine oder andere Episode auslassen kann.
Bild und Ton entsprechen der Qualität der Produktionszeit, Extras gibt es allerdings keine - man vermisst sie auch nicht wirklich.
Es lohnt sich durchaus, einen Blick in die fünfte Staffel von „Numbers - Die Logik des Verbrechens“ zu werfen. Wie immer sind die einzelnen Episoden unabhängig voneinander anzuschauen und bieten eine angenehme Mischung aus Abenteuer und Action, bei denen vor allem die sympathischen und sehr menschlichen Helden im Mittelpunkt stehen und sich weiterentwickeln dürfen. Auch gibt es immer wieder Fälle, die nicht nur spannend aufbereiten werden, sondern einen ganz ungewohnten Verlauf nehmen, mit dem man nicht gerechnet hat, so dass auch dadurch die Abwechslung gewahrt wird.
DVD-Facts:
Bild: 1,33:1 (4:3)
Ton: deutsch Dolby Digital 2.0 Stereo, englisch Dolby Digital 2.0 Stereo
Untertitel: deutsch, englisch