Homo Sapiens 404 Band 3: Die Rebellen, Claudia Kern (Buch)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 02. Juli 2015 14:38
Homo Sapiens 404 Band 3
Die Rebellen
Claudia Kern
Titelillustration von Martin Frei
Cross Cult, 2015, Taschenbuch, 484 Seiten EUR, 16,00, ISBN 978-3-86425-784-1 (auch als einzelne eBooks erhältlich)
Von Christel Scheja
Die eBook-Serie von Claudia Kern aus dem Rohde-Verlag hat bereits die 24. Episode erreicht. Wer jedoch gedruckte Bücher bevorzugt, kann die Lektüre jetzt dank Cross Cult nachholen, werden die Geschichten doch nun in dicken Sammelbänden nachgedruckt. „Die Rebellen“ ist die dritte Sammlung dieser Art und beinhaltet die Episoden 13bis 18.
Mit der Freiheit im All ist es vorbei, seit die Außerirdischen, die das Reisen zwischen den Sternen erst ermöglichten, die Sprungtore geschlossen haben, um zu verhindern, dass der Zombie-Virus sich auch auf andere Welten auswirkt. Die Menschen, die bis zu dieser Zeit ins All geflohen sind, wurden dadurch zu Heimatlosen und Ausgestoßenen, denn nicht wenige tragen den Virus in sich oder in den Schiffen mit sich. Die Besatzung der „T.S. Eliot“ sucht immer noch einen Weg, um damit fertig zu werden, während ihr Anführer weiterhin vor sich hin grübelt und sich fragt, wie es weitergehen soll.
Als sie auf einen kleinen Verband irdischer Schiffe treffen, wendet sich das Blatt, denn sie haben nun keine Zeit mehr, Trübsal zu blasen. Der erste Kontakt scheint ganz vielversprechend zu sein, doch dann wendet sich das Blatt. Man nimmt sie gefangen und erwartet von ihnen, dass sie sich in der ersten Linie in den Kampf mit den Jockeys stürzen, die noch immer die Stationen der Sprungtore verborgen halten und Schutzschilde um sie und die Erde selbst gelegt haben.
Die Crew-Mitglieder müssen an verschiedenen Orten um ihr Überleben kämpfen und werden dabei nicht selten auch von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt.
Wie auch schon in den vorhergehenden Bänden fließen Vergangenheit und Gegenwart nahtlos ineinander über. Daher ist es manchmal etwas verwirrend, wenn man nicht auf die Kapitelwechsel achtet und sich plötzlich nicht mehr auf einem Raumschiff, sondern auf der Erde findet.
Die Hauptgeschichte spielt weiterhin im All; zwingt die Helden mehr als einmal genau zu unterscheiden, wer Freund und wer Feind ist – vor allem können sie sich auf niemanden mehr verlassen, den sie nicht wirklich kennen.
Die Helden kämpfen wie in jeder Space Opera erst einmal auf verlorenem Posten, werden getrennt und müssen alles wagen, um überhaupt zu überleben. Dabei kommen zu den üblichen Gefahren auch noch die allgegenwärtigen Zombies, die auch fern der Erde noch nicht ausgerottet zu sein scheinen.
Routiniert erzählt die Autorin ihre Geschichte, bietet düstere Weltraum-Abenteuer mit einem ordentlichen Schuss Zombie-Horror und vergisst dabei auch nicht, ihren Helden auch einen Hintergrund und eine Geschichte zu geben. Nun versteht man besser, was zum Beispiel Rin Takahashi ausmacht und was sie lehrte, auch hart sein zu können.
Das Ende ist wie zu erwarten wieder relativ offen, wie in jeder Fortsetzungsgeschichte arbeitet Claudia Kern auch hier mit dem entsprechenden Cliffhanger, der erst in der nächsten Episode aufgelöst wird. Interessante Denkanstöße oder gar eine philosophische Handlung sollte man nicht erwarten, denn die Autorin setzt bewusst auf solide konstruierte Unterhaltung mit viel Action und jeder Menge Zitaten, die vor allem Nerds sehr gut kennen werden.
„Die Rebellen“ führt die Saga „Homo Sapiens 404“ routiniert weiter und spricht auch diesmal vor allem die Leser an, die eine kernige Mischung aus SF-Action, Aliens und natürlich einem Schuss guten alten Horror mögen, garniert mit netten Zitaten, die vor allem Genre-Fans verstehen werden.