D. D. Everest:: Archie Greene und die Bibliothek der Magie (Buch)

D. D. Everest
Archie Greene und die Bibliothek der Magie
(Archie Greene and the Magician's Secret)
Übersetzung: Nadine Manchen
Titelbild von Helge Vogt
Loewe, 2015, Hardcover, 392 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-7855-8076-9 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Der britische Autor D. D. Everest lebt mit seiner Familie in einem Wald in Südengland und kümmert sich viel um seine Kinder. Er ist eigentlich Journalist und hat schon viele Sachbücher verfasst. „Archie Greene und die Bibliothek der Magie“ ist sein erstes Kinderbuch.

Die Anwaltskanzlei Folly & Catchpole hat ungewöhnliche Kunden, die manchmal noch ungewöhnlichere Aufträge für diese haben. So muss Horace Catchpole diesmal ein Paket ausliefern, das vierhundert Jahre in einem verstaubten Keller gestanden hat. Mit Erstaunen muss er feststellen, dass der Empfänger ein Junge von gerade einmal elf oder zwölf Jahre alt ist.

Archie Greene denkt zunächst nur, dass es sich um ein besonders abgefahrenes Geschenk zu seinem Geburtstag handelt, aber dann wird er eines Besseren belehrt. Und ehe er sich versieht, findet er sich in Oxford wieder, als Lehrling der Buchbinderei. Doch dabei dreht es sich nicht um das klassische Handwerk, sondern um pure Magie. Und die erweist sich immer wieder als besonders tückisch.

Und dann geschieht auch noch etwas, mit dem niemand gerechnet hat. Eine Quelle schwarzer Magie bricht aus und raubt vielen Angehörigen der Bibliothek die Zauberkräfte. Nur Archie bleibt verschont und ist nun der Einzige, der seine neuen Freunde und die alten magischen Schriften beschützen kann…

Britische Autoren liebten schon immer alte staubige Bibliotheken und die Magie, die in ihnen steckt, da macht auch D. D. Everest keine Ausnahme. Seine Geschichte folgt keiner sonderlich neuen Idee, gewinnt dieser aber einige interessante Facetten ab, die bisher eher selten verwendet wurde.

Das Abenteuer spielt nach dem Auftakt in Archies normaler Welt schließlich ganz in der geheimnisvollen Welt der Bücher und wartet mit vielen kuriosen Begebenheiten auf. Denn die Bücher, mit denen es Archie zu tun bekommt, haben es in sich. Da fühlt man sich schon an die Bestiarien aus „Harry Potter“ und Co. erinnert oder all die anderen Werke, die nicht nur das Wort „Zauber“ in ihrem Namen tragen, sondern auch magisch sind.

Das sorgt dafür, dass die Geschichte eine leichtfüßige und amüsante Note erhält, auch wenn einmal nicht so viel passiert. Dennoch weiß der Autor eine gute Mischung an dramatischen Ereignissen und alltäglichen Begebenheiten zu präsentieren, die den Lesefluss nicht behindern oder gar bremsen. Allerdings sind die Figuren insgesamt eher oberflächlich charakterisiert und auf wenige Charakter-Eigenschaften reduziert, die Handlung bleibt überschaubar und kindgerecht. Gewalt hält sich ebenso in Grenzen.

Die Geschichte ist damit deutlich auf jüngere Fans phantastischer Geschichte ausgerichtet, die genau das erhalten, was sie sich wünschen: freche und mutige Helden in ihrem Alter, viele skurrile Gestalten und vor allem auch magische Spannung mit Momenten zum Lachen. Das Abenteuer selbst ist weitestgehend in sich geschlossen, allerdings schon auf Fortsetzung ausgelegt.

Alles in allem ist „Archie Greene und die magische Bibliothek“ eine unterhaltsame Geschichte für alle Jungen und Mädchen ab zehn Jahren, denen es vor allem um verrückte Abenteuer mit moderater Action, phantastische Hintergründe und vor allem auch lustige Figuren mit schrägen Ideen geht.