Star Trek 11: Die neue Zeit 6 (Comic)

Mike Johnson
Star Trek 11
Die neue Zeit 6
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Christian Humberg
Titelbild und Zeichnungen von Erfan Fajar
Cross Cult, 2015, Paperback, 104 Seiten, 14,80 EUR, ISBN 978-3-86425-684-4

Von Christel Scheja

Mit dem Relaunch von „Star Trek“ entstand ein ganz neues Universum, in dem nicht nur die Helden neue Gesichter erhielten, sondern auch einige Ereignisse einen ganz neuen Verlauf nahmen. So kommt es, dass zwar immer wieder bekannte Namen und Orte auftauchen, die Geschichte aber leider nicht so ihren Lauf nimmt, wie man es gewohnt ist. Das ist auch in „Der Khitomer-Konflikt“ der Fall, der vor allem in „Raumschiff_Enterprise:_Das_nächste_Jahrhundert“ immer wieder eine Rolle spielt, hier aber bereits in der Zeit von Captain Kirk angesiedelt ist. Gleichzeitig wird auch die Handlung des letzten Films wieder aufgegriffen.

Die Schatten, die Admiral Marcus’ Wirken hinterlassen haben, sind immer noch präsent. Die bekannte Galaxis ist in Aufruhr und der Krieg noch lange nicht abgewendet, wie die klingonischen Kolonisten auf Khitomer zu spüren bekommen. Denn eines Tages wird ihr Planet angegriffen und völlig zerstört. Hinter dem Angriff steckt eine geheimnisvolle romulanische Flotte. Davon ahnen Captain Kirk und seine Crew noch nichts. Sie sind gerade im Begriff, auf ihre 5-Jahres-Mission aufzubrechen und nehmen noch letzte Vorräte und neue Besatzungsmitglieder an Bord, unter ihnen auch Sulus Schwester. Doch gerade, als sie in unbekannte Fernen stoßen wollen, erreicht sie der Notruf von Khitomer.

Wider besseres Wissen will Kirk nach dem Rechten sehen – und gerät damit in einen Konflikt, der sich schnell in einen Krieg ausweiten könnte, wenn er nicht entsprechendes Fingerspitzengefühl beweist. Zudem muss er erkennen, dass nicht nur die Romulaner, sondern auch nur allzu bekannte Feinde hinter den Kulissen die Fäden ziehen und viel mehr auf dem Spiel steht, als er und die Sternenflotte bisher dachten.

„Der Khitomer-Konflikt“ ist die logische Weiterführung der Geschichte, die in „Star Trek Into Darkness“ ihren Anfang nahm. Wie in der alten Zeitlinie entwickeln sich auch hier die Spannungen zwischen den drei großen Machtblöcken im Quadranten weiter, auch wenn die Romulaner und ihre Absichten so nebulös wie immer sind. Aber sie bleiben ihrer Maxime treu, immer dann einzugreifen, wenn die Gegner sich selbst geschwächt haben.

Kirk muss sich den Problemen stellen, die er sich auf Kronos eingehandelt hat, und feststellen, dass ausgerechnet die Gruppierung, die er zerschlagen glaubte, aktiver denn je ist. Sektion 31 hat ihre Finger buchstäblich überall drin, wie er im Verlauf der dramatischen Handlung merken muss.

Die Geschichte wird actionreich und dramatisch erzählt, versucht die Atmosphäre der neuen Saga so zu bewahren, wie man sie aus dem letzten Film kennt und die entsprechenden Verknüpfungen einzubauen. Dazu kommt ein guter Schuss von Humor, der den Charakteren ein wenig mehr Farbe gibt. Captain Kirk darf wieder einmal die bereits bekannten Facetten seines Wesens zeigen und noch eines drauf setzen, während die anderen Hauptfiguren eher im Hintergrund bleiben, wenn man einmal von Lieutenant Sulu absieht, der in diesem Band ein besonderes Problem vor die Nase gesetzt bekommt.

Letztendlich kann man sich aufgrund der vielen kleinen Anspielungen gut unterhalten lassen und den Band am Ende zufrieden zur Seite legen. Allerdings bleibt letztendlich doch ein bitterer Nachgeschmack, muss man sich doch fragen, ob das alles noch Kanon sein wird, wenn der letzte Film erscheint.

Auch „Der Khitomer-Konflikt“ ist eine nette Ergänzung zu den Filmen der neuen Zeitlinie, vor allem wenn man „Star Trek Into Darkness“ mochte, werden doch Handlungsstränge aus diesem Streifen konsequent und glaubwürdig weitergesponnen, so wie auch schon in „Star Trek After Darkness“.