Star Wars: Coruscant Nights 2: Straße der Schatten, Michael Reaves (Buch)

Star Wars: Coruscant Nights 2
Straße der Schatten
Michael Reaves
(Star Wars – Coruscant Nights 2: Street of Shadows, 2008)
Aus dem Amerikanischen von Andreas Kasprzak
Titelillustration von Glen Orbik
Panini, 2015, Taschenbuch, 320 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-8332-2983-1 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Die Serie „Coruscant Nights“ entstand lange, bevor George Lucas überhaupt daran dachte, das „Star Wars“-Francise an Disney zu verkaufen. Daher gehört sie mittlerweile auch zu den „Legends“ und fügt sich damit nicht mehr in den neuen Kanon ein. Immerhin versuchte der Autor damals, interessante Verbindungen zwischen den Figuren zu schaffen.

Jax Pavan ist einer der wenigen überlebenden Jedi. Anders als viele andere hat er sich nicht auf die wenig beachteten Randwelten zurückgezogen sondern lebt immer noch auf Coruscant, also mitten im imperialen Zentrum. Dort versucht er über die Runden zu kommen. Immerhin ist es ihm gelungen, Darth Vader vorzugaukeln, dass er nicht mehr lebt. Umso mehr muss er jetzt Vorsicht walten lassen, wenn er seiner Beschäftigung als Privatdetektiv nachgeht. Darauf achten auch seine engen Freunde, der Droide I-5YQ und der ehemalige Reporter Den Dhur. Und so übernimmt er nur kleine Fälle – oder meint, das zu tun. Denn als er die Zeltron Deejah dabei unterstützt die Mörder ihres Geliebten zu finden, gerät er in ein gefährliches Netz aus Intrigen, das ihn auch in die Nähe höherer Kreise führt.

Und dann ist da noch der Naboo Tycho, ehemals Sicherheitsbeauftragter im Kreis von Padme Amidala. Er will unbedingt den Mörder seiner geliebten Senatorin und Ex-Königin finden und glaubt, ihn in Darth Vader gefunden zu haben.

Außerdem ist da noch die Kopfgeldjägerin Aura Singh, die es auf die letzten Jedi abgesehen hat und sich nicht scheut, auch hinterhältige Methoden anzuwenden.

„Straße in den Schatten“ ist zwar der zweite Band der „Coruscant Nights“-Saga, aber immerhin relativ unabhängig von „Im Zwielicht“ zu lesen. Die Ereignisse, die wichtig sind, werden an den passenden Stellen erwähnt.

Ansonsten bietet der Roman eine interessante Mischung aus Krimi und Drama; die Fälle geraten allerdings meistens ins Hintertreffen, da immer noch das Überleben von Jax Pavan im Vordergrund steht. Dazu muss er immer wieder seinen Status und die Regeln des Ordens hinterfragen, sich daran gewöhnen, dass er vielleicht kein Lichtschwert mehr verwenden sollte und auch mit Angriffen von Seiten rechnen kann, die er nicht erwartet. Zudem wird er die Ahnung nicht los, dass Anakin Skywalker noch lebt.

An bekannten Figuren aus anderen Teilen der Saga tauchen diesmal der aus dem ersten und zweiten Film bekannte Captain Tycho auf, der interessante Schlüsse zieht, was den Tod seiner geliebten Senatorin zieht, und die aus den „Clone Wars“ bekannte Attentäterin und Kopfgeldjägerin Aura Singh.

Michael Reaves besitzt einen flotten und unterhaltsamen Stil, weiß genau, wie er Abenteuer, Drama und Action miteinander mischen muss, um keine Längen zu erzeugen. Die Hauptcharaktere werden ausreichend charakterisiert, bei den offiziellen Nebenfiguren bricht er natürlich den Status Quo nicht. Immerhin macht er sich beim Hintergrund Gedanken über die ersten Jahre des Imperiums, die nicht gerade dumm sind.

Damit wird „Straße der Schatten“ zu einem kurzweiligen Abenteuer für alle „Star Wars“-Fans, die die Zeit nach der Machtübernahme des Imperators lieben. Denn immerhin dreht sich das zweite Abenteuer von Jax Pavan in den „Coruscant Nights“ nicht nur um das Überleben eines Jedis im Herzen der Sith-Macht, sondern bietet auch weitere spannende Verstrickungen. Nur allzu viel Tiefgang oder bahnbrechende Enthüllungen sollte man nicht erwarten.