Tim Miller: Willkommen in Hell, Texas (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 03. März 2015 13:43
Tim Miller
Willkommen in Hell, Texas
(Hell, Texas)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Patrick Baumann
Titelillustration von Danielle Tunstall
Festa, 2015, Paperback, 156 Seiten, 12,80 EUR (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Sie sind auf der Rückfahrt von San Antonio nach El Paso, vier junge Studenten von der Uni, alle hispanischer Abstammung, als sie mitten im Nichts von einem Cop aufgehalten werden. Nichts Schlimmes, allenfalls eine Geschwindigkeitsübertretung, denken sie, doch dann finden sie sich gefesselt auf dem glühend heißen Asphalt wieder, werden – zu Unrecht, versteht sich –, beschuldigt illegale Einwanderer zu sein und abtransportiert.
Willkommen in Hell, Texas, einer kleinen Ortschaft im Nirgendwo, in der sich Rednecks und ultrakonservative Psychopathen versammelt haben, um Rache für erlittenes oder zumindest eingebildetes Unrecht durch die Bohnenfresser zu nehmen. Unsere vier Kids werden getrennt und im Ort verteilt. Der eine darf einer alten Oma helfen, die nächste kommt zu einem komischen Kauz, ihre Freundin soll einer Männerwirtschaft beistehen und der letzte der Vier darf dem örtlichen Doktor behilflich sein.
Nicht in Ordnung denken sie, aber halb so schlimm – na ja, bis das Foltern, das Vergewaltigen, das Leiden und das Operieren anfängt – dann wird es unschön, blutig, bestialisch...
Tim Millers erster Beitrag zur Festa-Extrem-Reihe fügt sich nahtlos in die bisherigen Veröffentlichungen ein. Plakativer, gewalttätiger, brutaler Sex gepaart mit ungezügelter Gewalt erwartet den Fan derartigen Extrem-Horrors. Zwar gab es Romane die deutlich ekeliger waren als vorliegender, wenn der liebe Onkel Doktor aber anfängt zu operieren, dann wird das Herz eines jeden Gore-Fans schneller schlagen.
Ganz bewusst zeichnet der Autor seine Figuren stereotyp, zeigt uns diese als Abziehbilder des Südstaaten-Rednecks. Primitiv und überzeugt, Gottes ausgewähltem Volk anzugehören, erlauben sich die Bewohner des Dorfes den menschenverachtenden Umgang mit Bohnenfressern wie Demokraten und sind dabei überzeugt, nur Gutes zu tun.
Das hat eine gewisse innere Wucht, ist plakativ und primitiv und somit bestens für diese Reihe geeignet.