Literatur-News

Gestorben: Christopher Tolkien (1924-2020)

Der 1924 in Leeds geborene Christopher Tolkien ist am Mittwoch im französischen Draguignan im Alter von 95 Jahren gestorben. Zu Lebzeiten seines Vaters J. R. R. Tolkien fertigte er unter anderem Karten zu dessen Werk an, später fungierte er als sein Nachlassverwalter und gab unter anderem "Das Silmarillion" (1977) und "Nachrichten aus Mittelerde" (1980) heraus.

Erschienen: "Leroy Phoenix - Über Luft und Schatten"

Im Arcanum Fantasy Verlag, einem Label vom Verlag Saphir im Stahl, ist der Urban-Fantasy-Roman "Leroy Phoenix - Über Luft und Schatten" von Karsten Zingsheim erschienen. (Taschenbuch, 358 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-940928-26-9)

Schwarzmagische Ritualmorde halten die übersinnliche Gesellschaft von London in Atem. Der Luftelementarist Leroy Phoenix wird vom Hohen Rat beauftragt, alles in seiner Macht stehende zu unternehmen, um den Übeltäter zu finden. Doch je tiefer er gräbt, desto undurchdringlicher wird das Dickicht der Intrigen und desto weiter muss er die Grenzen seiner eigenen Moralvorstellungen dehnen. Die Grenze zwischen Freund und Feind verwischt zunehmend. Letztendlich stellt sich eine entscheidende Frage: Wie sehr darf er sich selbst verlieren, um seinen Hals aus der Schlinge einer tödlichen Intrige zu ziehen?

Memoranda Verlag neu gegründet

Nach der Neustrukturierung der Europa Verlage GmbH (zu der auch das Imprint Golkonda gehört) trennt sich Hardy Kettlitz mit der von ihm herausgegebenen Buchreihe Memoranda von Golkonda und gründet im Januar 2020 den eigenständigen Memoranda Verlag. Im Memoranda Verlag werden die bisherigen Reihen fortgeführt. Es erscheinen vorwiegend Sachbücher zu den Themen Science Fiction und Fantasy, aber auch Erzählungen und Romane deutscher und internationaler Autoren. Die Bücher sind als hochwertige Printausgaben und als eBooks erhältlich.

Sachbücher: Die Sachbücher beschäftigen sich mit einzelnen Themengebieten sowie mit der Geschichte der Science Fiction. So zum Beispiel die mehrbändige Geschichte der deutschsprachigen Science Fiction von Hans Frey oder die dreibändige Ausgabe zum Hugo Award von Hardy Kettlitz.
Erzählungen und Romane: Es erscheinen die zunächst auf zehn Bände angelegten Werke in Einzelausgaben von Angela und Karlheinz Steinmüller, darüberhinaus aber auch weitere Werke von Autoren wie Kir Bulytschow, Michael Marrak, Simon Weinert und Charles Platt.
SF Personality: In dieser Reihe werden (seit 1994 in unterschiedlichen Verlagen) Person und Werk ausgewählter Science-Fiction-Autoren vorgestellt und ausführlich besprochen. Seit Band 25 wird die Reihe bei Memoranda in neuer Ausstattung weitergeführt und zum Teil neu aufgelegt. Die Werkführer beschäftigen sich mit Autoren wie J. G. Ballard, Robert Silverberg, James Tiptree Jr., Kurt Vonnegut Jr., Ray Bradbury, Isaac Asimov und vielen anderen.


Als erster Titel ist soeben der Erzählungsband "Der einheitliche Wille des gesamten Sowjetvolkes" erschienen. Kir Bulytschow (1934–2003) ist wohl der beliebteste russische SF-Autor nach den Strugatzkis. Seine Werke wurden allein in Russland mehr als 5 Millionen Mal verkauft und in mehr als 24 Sprachen übersetzt. Die sehr verschiedenartigen Texte dieses Bandes aus den Jahren 1987 bis 1991 vereint der Umstand, dass sie vor der unter Gorbatschow begonnenen Politik der neuen Offenheit wohl kaum eine Chance zur Veröffentlichung gehabt hätten. (Paperback mit Klappenbroschur, 304 Seiten, 18,00 EUR, ISBN 978-3-948616-00-7 (auch als Hardcover (26,00 EUR) und als eBoob erhältlich (12,99 EUR)).


Folgende Titel sind derzeit für März in Vorbereitung:
Hans Frey: "Aufbruch in den Abgrund - Deutsche Science Fiction zwischen Demokratie und Diktatur"
Der zweite Band der Geschichte der deutschen Science Fiction beschäftigt sich mit der Literatur aus der Zeit zwischen 1918 und 1945. 

Angela & Karlheinz Steinmüller. "Der Traummeister"
Der erstmals 1990 erschienene und jetzt in einer Neufassung vorliegende Roman illustriert an mehreren utopischen Modellen den Satz, die Idee werde "zur materiellen Gewalt, wenn sie die Massen ergreift" - und das so intensiv, dass die Wirklichkeit in Miscara schließlich mit der Traumwelt verschmilzt.

SF Personality 17: Stefan T. Pinternagel: "Kurt Vonnegut Jr. und die Science Fiction"
Kurt Vonnegut Jr. gilt als einer der wichtigsten amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Pinternagel gibt eine ausführliche Übersicht zu Leben und Werk des Autors.

Gestorben: Mike Resnick (1942-2020)

Mike Resnick ist heute im Alter von 77 Jahren gestorben. Der US-Amerikaner war seit Mitte der 60er Jahre schriftstellerisch aktiv, vorwiegend im Bereich der Science Fiction. Er schrieb Romane und Kurzgeschichten, verfasste aber auch Sachbücher und gab Anthologien heraus. Er wurde Dutzende Male für viele bekannte Awards nominiert - unter anderem gewann er alleine fünfmal den Hugo. Hierzulande erschien nur ein Bruchteil seiner Arbeit. Zu Mike Resnicks bekanntesten Werken zählten "Santiago" (1986), "Die Einhornpirsch" (1987) und "Elfenbein" (1988).

Die Longlist des Seraph 2020 steht fest

Die Longlist für den Seraph 2020 steht: Zwölf Titel haben es in der Kategorie Bestes Buch in die engere Auswahl des Literaturpreises für Phantastik geschafft. In der Kategorie Bester Independent-Titel sind fünf Titel im Rennen. Genauso viele sind es in der Kategorie Bestes Debüt, die auch in diesem Jahr wieder dotiert ist. Bis Anfang März wählt nun eine unabhängige Fachjury die Shortlist. Im Rahmen der Leipziger Buchmesse 2020 verkündet die Phantastische Akademie dann am 12. März auf der Fantasy-Leseinsel die Sieger und Siegerinnen in den drei Kategorien. Im Anschluss haben diese die Möglichkeit, ihren Roman im Rahmen des großen Phantastik-Leseabends gemeinsam mit bekannten deutschen Phantastik-Autoren und -Autorinnen vor großem Publikum zu präsentieren. Als Höhepunkt der Veranstaltung lesen die Seraph-Preisträgerinnen und -Preisträger aus ihren Siegertiteln.

Folgende Titel haben die Chance auf den diesjährigen Seraph:

Bestes Buch:
Anne Troja: "Rheanne: An Bord der Adlerschwinge" (Blanvalet)
Christoph Marzi: "Mitternacht" (Piper)
Judith und Christian Vogt: "Wasteland" (Droemer Knaur)
Kris Brynn: "Out of Balance: Kollision" (Bastei Lübbe)
Laura Weller: "Bay City Heroes: Im Zeichen der Gerechtigkeit" (Bastei Lübbe)
Max Heubeck: "Alben und Trolle: Die schwarze Armee" (Bastei Lübbe)
Natalie Speer: "Waldkind" (Bastei Lübbe)
Nina Blazon: "Rabenherz und Eismund" (cbj)
Oliver Plaschka: "Der Wächter der Winde" (Klett-Cotta)
Sabrina Železný: "Feuerschwingen" (Ohne Ohren)
Tanja Heitmann: "Stoneheaven" (Ivi)
Zoran Drvenkar: "Licht und Schatten" (Beltz & Gelberg)

Bestes Debüt:
Anett E. Schlicht: "Zeit der Eismonde" (Piper)
Lena Kiefer: "Ophelia Scale: Die Welt wird brennen" (cbj)
Ria Winter: "Tal der Toten" (Impress)
Fräulein Spiegel: "Nirgendland" (Edition Roter Drache)
Bijan Moini: "Der Würfel" (Atrium)

Bester Independent-Titel:
Anne Granert: "Des Sandes Widerhall"
Brandon Q. Morris: "Das Triton-Desaster"
Erik Kellen und Mira Valentin: "Windherz"
Laura Kier: "Myalig - Gestohlene Leben"
Melanie Vogltanz: "Schwarzmondlicht"

Der Verlag in Farbe und Bunt wechselt den Besitzer

Mike Hillenbrand hat seinen Verlag verkauft, Verlagsleiter Björn Sülter übernimmt ihn zum 1. Januar 2020. Gleiches gilt auch für das "Corona Magazine", Sülter wird es neben seiner Tätigkeit als Chefredakteur künftig auch herausgeben. Der Verlag wurde 2009 von Mike Hillenbrand initiiert, das "Corona Magazine" - beziehungsweise der Vorläufer - erscheint seit den 90er Jahren. Im Verlag in Farbe und Bunt erscheinen Romane, Serien und Sachbücher überwiegend aus dem Bereich der Phantastischen Literatur und zu Genre-TV-Serien. 2017 veranstaltete man in Oberhausen die Phantastika.

Der Aavaa Verlag macht dicht

Nachdem man 2018 einen Umbau begonnen hatte, sind laut den Machern viele unvorhersehbare Dinge geschehen welche dazu führten, dass man den Aavaa Verlag schließen muss. Als Gründe führt man die Insolvenz beim Barsortiment KNV an, eine erneute Algorhythmusänderungen beim größten Onlinehändler (welche dem Verlag den Großteil der Sichtbarkeit wegnahm), die Porto-Erhöhung für Büchersendungen sowie zuletzt das Auslisten von fast 1000 Titeln beim Barsortiment Libri.

Erschienen: "Die Wirbelwelt"

Im Verlag Saphir im Stahl ist mit "Die Wirbelwelt" als Band 5 der abschließende Band der Serie "Sky-Troopers" von Michael H. Schenk erschienen. (Hardcover, 388 Seiten, 18,00 EUR, ISBN 978-3-96286-024-0)

Ein Planeten umspannender Wirbelsturm lässt nur einen Weg zur Oberfläche zu - Das Auge des Sturms. Doch wertvolle Substanzen locken und so richtet die Nundagai Corporation mehrere Abbauanlagen ein. Als eine davon plötzlich schweigt und eine Rettungsmission als verschollen gilt, sollen Major Joana Redfeather und ihre Sky-Troopers Hilfe bringen. Aber Nundagai betreibt ein falsches Spiel und so geraten die Troopers zwischen die Fronten aggressiver Planetenbewohner und mörderischer Verschwörer.

Erschienen: "Buchstabenblut"

Im Verlag Saphir im Stahl ist die Sammlung "Buchstabenblut" von Eva von Kalm erschienen. (Taschenbuch, 132 Seiten, 13,00 EUR, ISBN 978-3-96286-033-2)

Folge den grauen Linien in die Welt der Phantastik. Triff Fleder, Schwarzsklaven und tapfere Menschen, die ihr Leben für Gerechtigkeit und Liebe opfern. Lese, wie sich die Natur gegen die Ausbeutung der Menschen erhebt und die Kraft der Schreibfeder Phantasien zum Leben erweckt.
Neun Kurzgeschichten erzählen von Angriffen aus dem dunklen Reich der Schatten, grausamen Versuchungen, um die Menschheit zu besiegen und von Menschenhand erschaffenen Monstern. Doch berichten sie auch von außergewöhnlichen Wesen, die sich mit Zuversicht und Heldenmut dem Bösen widersetzen - davon handelt "Buchstabenblut"…

Erschienen: "Die Mondmotte"

Spatterlight hat die Kurzgeschichte "Die Mondmotte" von Jack Vance als eBook veröffentlicht. (Titelbild: Howard Kistler, Übersetzung: Andreas Irle, mit einem Essay des Übersetzers über den Autor und dessen Werk, 99 Cent)

"Die Mondmotte" ist wohl die typische Jack-Vance-Geschichte. Sie vereinigt alles, was Jack Vance als Schriftsteller ausmacht: Eine farbig-exotische Geschichte, eine fremdartige Gesellschaft mit eigentümlichen Sitten und Gebräuchen, ein Protagonist, der sich als Außenseiter in der einheimischen Gesellschaft einfinden muss. Einer Gesellschaft, in der alle Masken tragen und man sich mittels Gesangs verständigt, begleitet auf dem jeweils zur Situation passenden eigenhändig gespielten Instrument. Dazu eine traditionelle Erzählweise, klingende Eigennamen wie Edwer Thissell und Haxo Angmark und eine Fülle Wortneuprägungen à la Jack Vance. Das alles gewürzt mit etlichen Fußnoten.