Literatur-News

Erschienen: "Nautilus" Ausgabe 109

Kryostase als Thema von Wissenschaft und SF, gespenstische Mutterliebe, Spuk und Mobbing im Wohnheim, Morden als Urlaubsspaß, per Smartphone im Kopf zum allwissenden Superheld und die Zukunft der Erde nach dem Vergessen sind die Themen der April-Ausgabe des monatlichen Fantasy-Magazins "Nautilus – Abenteuer & Phantastik".

Dass Murmeltiere, Siebenschläfer oder auch Bären die kalte Jahreszeit einfach per Winterschlaf überbrücken und dabei alle Körperfunktionen fast bis zur Leblosigkeit herunterfahren können, hat man schon mal im Biologieunterricht gehört. Auch die Science Fiction benutzt die Idee des Kälteschlafs, um Raumfahrer bei ihren oft Lichtjahre andauernden Reisen in Kryostase durchs All zu transportieren – demnächst wieder zu sehen im neuen SF-Film "Oblivion" von "Tron: Legacy"-Regisseur Joseph Kosinski auf der Basis seiner gleichnamigen Graphic Novel. Aber funktioniert die Technik der Kryostase tatsächlich nach Stand der heutigen Wissenschaft und Technik? Die "Nautilus" 109 forscht dieser Frage nach und berichtet, ob man in der Zukunft auch wieder aufgetaut werden kann, wenn man sich heute einfrieren lässt. Begleitend dazu gibt es eine Übersicht über zwanzig sehenswerte phantastische Filme, in denen Menschen und Außerirdische aus dem Kälteschlaf erwachen und zumeist die Dinge nicht so vorfinden, wie erwartet. Und zu "Oblivion" gibt es ein Interview mit der Hauptdarstellerin Olga Kurylenko, deren Figur im Film von Tom Cruise aus einer Kälteschlafkammer gerettet wird, nachdem ihr Raumschiff auf einer postapokalyptischen Erde der Zukunft abstürzt. Auch hier ist die Situation nicht so, wie eigentlich gedacht.

Desolat geht es auch im Rest dieser Ausgabe zu: Über seinen Roman "iBoy" spricht der britische Autor Kevin Brooks. Darin zertrümmert ein herabfallendes Smartphone den Schädel eines normalen englischen Jugendlichen, verschmilzt mit seinem Gehirn und macht ihn zu einem potentiellen Weltenretter oder -zerstörer mit Superkräften. Eine unverhoffte Weltenretterin ist auch der Teenager Oksa Pollock, die lernen muss, dass sie über Zauberkräfte verfügt und eigentlich ein Flüchtling aus einer verschwundenen magischen Welt ist, die natürlich gerettet werden muss. Das französische Autoren-Duo Cendrine Wolf und Anne Plichota erzählt über die mehrbändige Romanreihe und ihre ebenso starke wie coole Heldin. Im düsteren Mystery-Thriller "Mama" werden zwei kleine Waisenmädchen von einer Geistermutter gerettet und in einem Spukhaus im Wald aufgezogen. Zum Konflikt kommt es, als die Kinder Jahre später gefunden und an Pflegeeltern übergeben werden: Die gespenstische Mama will die Kinder nicht mehr hergeben. Produzent Guillermo del Toro und der spanische Jungregisseur Andrés Muschetti erzählen, wie das ungewöhnliche Filmprojekt entstand. Im deutschen Horror-Thriller "Zimmer 205" geht es um Spuk, Mobbing, Mord und Wahnsinn unter den Bewohnern eines Studentenwohnheims. Im Interview berichten die Hauptdarstellerinnen Jennifer Ulrich und Julia Dietze über die Dreharbeiten an ungewöhnlichen urbanen Schauplätzen. Und ob Morden einen Camping-Urlaub erholsamer macht, berichten die "Sightseers"-Hauptdarsteller Alice Lowe und Steve Cram: In der tiefschwarzen britischen Independent-Komödie findet ein Pärchen sein Beziehungsglück beim Abmurksen nerviger Zeitgenossen während eines Roadtrips durch das ländliche England.

Weitere Inhalte des Heftes sind ein Interview mit der Autorin Alyson Noel zu ihrem Roman "Soul Seeker", Werkstattberichte von Will Hill zum Vampir-Thriller "Department 19" und von Jeanine Krock zum Mystery-Roman "Gib mir deine Seele", eine Leseprobe zu "Elbenthal: Der schwarze Prinz", Vorschauen auf neue phantastische TV-Serien und die kommenden Kinostarts sowie Übersichten und Autorenkommentare zu aktuellen Fantasy-Romanen und Hörbüchern und nicht zuletzt ein Studiobesuch bei der Startup-Games-Schmiede Zombiefood, die Einblick in den Entwicklungsstand ihres per Crowdfunding finanzierten Online-Strategiespiels "Iron Dawn: Götterdämmerung" geben.

Die gesamte April-Ausgabe lässt sich bereits seit Anfang März komplett und gratis online durchblättern. In der ab Anfang April online einsehbaren Mai-Ausgabe wird dann zu erfahren sein, wie die Zukunft aussieht, welche Vision Regisseur J. J. Abrams von "Star Trek Into Darkness" hat, wie kleingeschrumpfte Menschlinge in der Phantastik mit ihrem Liliput-Leben zurecht kommen und was Käfer und andere Krabbeltiere mit Fantasy und Science Fiction zu tun haben. Und als Gratis-Zugabe zum Heft gibt es eine Download-Version des SF-Hörbuchs "Silo" von Hugh Howey, in der die Menschen Generation nach der Zerstörung der Erde aus unterirdischen Silos auf die Erdoberfläche zurückkehren wollen und erfahren müssen, dass auch hier alles anders ist, als man geglaubt hat.